Rezension

Berechtigter Hype!

Arkadien 01: Arkadien erwacht - Kai Meyer

Arkadien 01: Arkadien erwacht
von Kai Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Die letzte Zeit wurde ich von hoch gelobten Büchern eher negativ überrascht und war deshalb eher skeptisch diesem Buch gegenüber. 
Aber total unbegründet! 
Die Handlung beginnt im Flugzeug und man fliegt sozusagen auch direkt in die Geschichte hinein. Rosa Alcantara ist aufgrund eines schweren Schicksalsschlages auf dem Weg zu ihrer Tante Florinda und ihrer Schwester Zoe nach Sizilien. Schon seit ihrer Kindheit weiß Rosa, dass die Alcantaras zu der Cosa Nostra gehören, zur Mafia, doch als sie im Flieger auf den gut aussehenden Alessandro Carnevare trifft, weiß sie noch nicht, dass er ebenfalls zu einer alten Mafia-Familie gehört und ihre beiden Familien bis aufs Blut verfeindet sind. In Italien angekommen merkt Rosa allerdings, dass es nicht nur die Mafia ist, die sie miteinander verbindet, sondern das es ein dunkles Geheimnis gibt, das Rosa, ob sie will, oder nicht, genauso betrifft wie alle anderen.

Die Idee ist wirklich neu! Die Mafia kommt ja so gut wie nie in Jugendbüchern vor und schon gar nicht mit einem magischen Aspekt. Diese Kombination aus Realität und fantastischer Welt hat Kai Meyer perfekt gewählt und die Geschichte verläuft nicht zu zäh und es wird nie langweilig! Außerdem ist die Liebesgeschichte auch nicht gleich übertrieben, vor allem da Rosa sowieso nicht leicht Vertrauen fassen kann und es somit einfach unrealistisch wäre, wenn sie sich gleich Alessandro an den Hals schmeißt.

Natürlich hatte auch Herr Meyers wunderbarer Schreibstil dazu beigetragen, dass die Seiten nur so vorbeiflogen, denn auch hier gab es eine gute Mischung zwischen wunderschönen, detaillierten Beschreibungen der Landschaft und trockener Sachlichkeit bei den Charakteren. Etwas anderes hätte zu Rosa Alcantara auch gar nicht gepasst.

Womit ich auch schon bei den Charakteren bin. Rosa Alcantara ist eine der interessantesten Protagonistinnen, von denen ich je gelesen habe! Die Art, mit dem sie ihren Schicksalsschlag verarbeitet, war wirklich bewundernswert und natürlich war sie dadurch nicht immer sympathisch, aber ihr Verhalten war immer nachvollziehbar und sie war endlich mal wieder eine Heldin, die dem Typen eine scheuert, nachdem er sie geküsst hat.
Dieser Typ, Alessandro Carnevare, war zwar nicht mein Lieblingscharakter im Buch, schon ein bisschen der italienische Macho, aber im Großen und Ganzen bin ich mit ihm zufrieden.
Von den meisten Nebencharakteren erfährt man nicht so viel, nur die Verwandten von Alessandro, Tino und Cesare Carnevare waren auch sehr spannend und ich hatte richtig Angst vor ihnen! Zu gute Letzt: das Ende.

Das Ende war sehr...blutig. Aber grandios spannend und überraschend! Und ich frage mich doch jetzt tatsächlich, wie es weitergehen soll, wenn doch so viele im ersten Teil schon sterben..

Alles in allem war "Arkadien erwacht" ein fulminanter Auftakt zu einer bestimmt wahnsinnig tollen Trilogie und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band und werde mir den Ersten auch noch zulegen!