Bereichernd
Mal wieder ein Schätzing und zwar von der Art für die man eine gewisse Ausdauer benötigt.
Ich werde nie vergessen wie meine Mutter mir meinen ersten Schätzing gab, und zwar vollkommen erleichtert das Ding los zu sein. Es handelte sich um “Den Schwarm” und ist bis heute eines meiner Lieblingsbücher. Etwa vom selben Format ist das aktuellste Werk. Wie in seiner üblichen Manier sucht sich Schätzing mit Präzision und Detailreichtum durch ein Themengebiet. Diesmal eröffnet er dem Lesenden die Geschichte um das Schicksal von Israel und seinen ersten Siedlern, den andauernden Konflikten zwischen den Nachbarstaaten bis hin zu Ariel Scharon.
Es ist ein geschichtlicher Diskurs durch die Ereignisse von knapp einem Jahrhundert, zwischen den einzelnen Handlungssträngen liegen meist 20 Jahre und wie immer findet er am Ende eine Möglichkeit alles zusammenzufügen.
Was mich immer irritiert und woran man merkt das er für die breite Masse schreibt oder das es ihm einfach Spaß macht, ein Liebes-Plot. Oh mann Der ist irgendwie ein bisschen überflüssig, der Held kriegt das Mädchen – oh Bitte.
Zwischen all den Verwicklungen und Intrigen von Geheimdienst und Regierung von Anschlägen, Agenten und persönlichen Schicksalen bildet sich ein Bild von Israel das dem modernen Mitelleleuropäern weitgehend unbekannt ist.
Mich hat es bereichert.