Rezension

Berührend, aber auch verwirrend

Extrem laut und unglaublich nah - Jonathan Safran Foer

Extrem laut und unglaublich nah
von Jonathan Safran Foer

Bewertet mit 4 Sternen

Taschenbuch: 480 Seiten

FISCHER Taschenbuch; 16. Edition (1. Mai 2007)

ISBN-13: 978-3596169221

Originaltitel: Extremly loud and incredibly close

Übersetzung: Henning Ahrens

Preis: 12,00 €

auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

 

Berührend, aber auch verwirrend

 

Inhalt:

Der Vater des neunjährigen Oskar Schell kam beim Anschlag auf das World Trade Center ums Leben. In seinem Nachlass findet der Junge einen Briefumschlag mit einem unbekannten Schlüssel darin. Beschriftet ist er mit „Black“. Um mehr über den Schlüssel und seinen Vater herauszufinden, beschließt der Junge, alle Personen mit dem Namen Black in New York aufzusuchen. 

 

Meine Meinung:

Zunächst hat mich dieser Roman tief berührt. Man spürt, wie traurig und verstört Oskar ist. Mit seiner Mutter verbindet ihn eine ungute Distanz, aber bei seiner Oma fühlt er sich geborgen. Doch die hat ihr eigenes Päckchen zu tragen, hat sie doch nicht nur den Sohn verloren, sondern vor Jahrzehnten auch dessen Vater. Und auch Letzteren lernen wir kennen. Parallel werden drei Geschichten erzählt, was mich stellenweise etwas verwirrte, sah ich doch lange keine große Verbindung zwischen ihnen - von der Verwandtschaft der Personen mal abgesehen. Zum Schluss fügt sich jedoch alles gut zusammen. 

 

Zwei Dinge haben mir in diesem Roman besonders gut gefallen. Das ist zum einen Oskars Suche nach den New Yorker Blacks, wobei man viele einzelne Schicksale mitbekommt. Zum anderen ist es die Gestaltung mit verschiedenen Schriftarten, Bildern, Daumenkino, fast leeren Seiten, die das Buch zu einem fast dreidimensional anmutenden Werk mutieren lässt. Dadurch lässt sich die Handlung sehr intensiv erleben.

 

★★★★☆