Rezension

Bisher mein liebster Schwestern-Roman!

Die Schattenschwester
von Lucinda Riley

Bewertet mit 5 Sternen

》INHALT:

Star d’Apliese gab es bisher nur im Doppelpack mit ihrer Schwester Cece. Doch mit dem Tod ihres geliebten Adoptivvaters Pa Salt scheint sich in ihrem Leben ein neuer Weg zu öffnen – doch ist die sensible, junge Frau bereit ihn zu gehen und aus dem Schatten ihrer Schwester zu treten? Der erste Schritt führt sie in eine Londoner Buchhandlung und zu dem Namen Flora MacNichol. Auf einem wunderbaren Anwesen in Kent scheint Star ihrer Vergangenheit, sich selbst und somit auch ihrer Zukunft immer näher zu kommen. Doch die Entdeckungen über vorangegangene Leben im vergangenen Jahrhundert, die Spuren zu ihrer Adoption und das Wagnis Liebe benötigen Mut…

 

》EIGENE MEINUNG:

Auch im 3. Teil der Schwestern-Reihe schließt dich Gestaltung des Buches nahtlos an seine Vorgänger an. Ein romantisiertes Landschaftsbild weist uns den Weg nach England.

Hierzu haben mir die Umgebungsbeschreibungen, vor allem an den ländlichen Handlungsorten sehr gefallen. Vor allem die Hauptfiguren aus der Vergangenheit haben eine tiefe Verbindung zur Natur und zu Pflanzen, die ich sehr gut nachfühlen kann. Einige Handlungsstränge spielen in London, das dagegen blass bleibt. Bisher hätte ich gedacht, dass mich eher exotischere Handlungsorte reizen, aber hier hatte alles seinen Platz!

Die Gegenwart (Start: Lake District, April 1909) beschäftigt sich diesmal eingehend mit Star, der ruhigen, zurückhaltenden Schwester. Mir hat ihre Ruhe gut getan und nach und nach war mir dabei immer wieder ein Blick auf Mut, Durchsetzungsvermögen und viel Empathie vergönnt. Die Nebencharaktere dieses Handlungsstranges waren sehr unterschiedlich und dabei doch sehr sympathisch. Gerade eine Wendung gegen Ende des Buches hätte ich nicht erwartet! Erneut hat mir gut gefallen, wie sehr sich die Liebesgeschichte der Selbstfindung von Star untergeordnet hat, ohne unwichtig zu sein.

Die Vergangenheit konnte mich in diesem Band extrem packen! Flora ist eine tolle Hauptprotagonistin und ihre Liebesgeschichte ist mir wahnsinnig ans Herz gegangen. Manchmal hätte man sie am liebsten geschüttelt, viele Male hatte ich ein „was wäre gewesen wenn…“ im Kopf und erneut habe ich mir sehr ein Happy End für den Vergangenheits-Part eines Schwestern-Buches gewünscht. Erleichtert war ich darüber, dass die Handlung sich zwar mit Kriegszeiten überschnitten hat, diese jedoch nicht ausführlich thematisiert wurden.

Der Schreibstil war erneut flüssig, fesselnd und sehr angenehm zu lesen. Die einzelnen Abschnitte der Geschichte sind wundervoll mit kleinen, an Herbarien erinnernden, Pflanzenbildern und Texten gegliedert.

Das Ende war rund und für mich auf eine Art erstaunlich: Bisher konnte ich nicht wirklich mit der fordernden Cece mitfühlen, doch nun bin ich auch gespannt auf ihre Geschichte und kann ihre Verletzlichkeit wahr- und annehmen. Gerne hätte ich jedoch mal wieder mehr über Pa Salt erfahren, der mir erneut zu kurz kam.

 

1. Die sieben Schwestern

2. Die Sturmschwester

3. Die Schattenschwester

4. Die Perlenschwester

5. Die Mondschwester

6. Die Sonnenschwester

7. Die verschwundene Schwester

8. Die Geschichte von Pa Salt (noch nicht erschienen)

 

》FAZIT:

Bisher für mich die nahbarste der Schwestern, obwohl durch sie im Roman vor allem Ruhe und Empathie im Gegenwarts-Teil vorherrschen. Der Blick in die Vergangenheit war anrührend, spannend, herzerwärmend und – zerreißend zugleich.