Rezension

Bist du bereit, den Himmel in Flammen zu sehen...

Die Greifenreiterin 3 - Sabine Schulter

Die Greifenreiterin 3
von Sabine Schulter

Bewertet mit 4 Sternen

!!! ACHTUNG !!! Band 3 einer Reihe

 

Kurzbeschreibung

 

Zemzee und seine Männer nähern sich immer weiter dem Klan der Himmelsschwerter und solange er im Besitz der Elementsteine ist, scheint er unaufhaltsam. Was soll man schließlich Wind, Wasser, Feuer und Erde entgegenstellen? Der einzig mögliche Ausweg ist das Artefakt, das die Tenga schmieden wollen. Dazu benötigen sie die Kristalle, die Rayna mit ihren Freunden aus den Tiefen der Tempel geborgen hat. Allerdings drehen sich Raynas Gedanken nach der Attacke auf Karim ausschließlich um ihren Bruder. Ob sie es schaffen, rechtzeitig zu den Himmelsschwertern zurückzukehren, bevor Zemzee über den Klan herfällt, ist daher ungewiss …

 

Meinung

 

"Die Greifenreiterin - Verheerung" ist der dritte Band der neuen High Fantasy Tetralogie von Autorin Sabine Schulter. Das Buch ist am 24. Februar 2020 in Selfpublishing erschienen, umfasst 296 Seiten und ist als ebook, als gebundene Ausgabe oder als Taschenbuch erhältlich. Ich habe bereits mehrere Bücher von Sabine Schulter gelesen. Immer wurde ich gut unterhalten. Ich mag die Art wie Frau Schulter Geschichten erzählt. Diesmal erfreut sie mit einer High Fantasy Reihe in der wunderbare Geschöpfe einen Platz gefunden haben. Der Greif ist ein aus verschiedenen Tierkörpern gebildetes, legendäres Mischwesen. Es wird meist mit löwenartigem Leib dargestellt, dem Kopf eines Raubvogels, mit mächtigem Schnabel, spitzen Ohren und natürlich Flügeln. Es strotzt vor Stärke und Wachsamkeit. Für mich ein absolut faszinierendes, fantastisches Wesen das die Autorin in ihre Saga eingebaut hat. Solche tierischen Begleiter finden immer Anklang bei mir. Zwei Bände hatte ich die Protagonisten schon begleitet. Neugierig habe ich mich daran gemacht, diesen dritten Teil zu lesen.

 

Teharis beheimatet verschiedenste Völker. So das Himmelsvolk zu dem Rayna gehört. Ihre Heimat befindet sich mitten im Stein der höchsten Gipfel des Landes. Dieses bringt immer wieder Nachkommen hervor, die mit einer speziellen Verbindung zu Greifen gesegnet sind und zu Greifenreitern ausgebildet werden. Dann noch die Shealif, zu denen Hyron gehört und welche auf dem Erdboden zwischen Tälern und Hügeln wohnen. Sowie die Nanjok, die hoch im Norden in der kargen, unwirtlichen und kalten Region Teharis leben. Rauhe und kriegerische Einwohner. Ein sich verborgen haltendes Volk sind die Tenga. Sie nutzen Magie nicht nur, sondern bestehen selbst daraus. Mächtige von ihnen erschaffene Artefakte werden nicht nur von ihnen, sondern auch von einer weiteren Sippe beschützt - den Zea. Diese bewohnen und verteidigen einen riesigen Wald, der sich schützend um das Gebiet der Tenga legt. Es herrscht Frieden, bis die Nanjok finstere Pläne schmieden und mit Magie nahezu unbezwingbar werden. Nur zusammen können die übrigen Völker vielleicht etwas gegen sie ausrichten.

 

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Band 2 ist noch nicht sehr lange her und die Erinnerungen daran recht frisch. Die Geschichte rund um Rayna und ihr Greifenmädchen Ferril geht weiter. Eine lauernde Bedrohung wird erkannt und schon entwickelt sie sich zur Gefahr für ganz Teharis und deren Bewohner. Nur wenn die Völker sich zusammenschließen gibt es Hoffnung - doch das alleine reicht nicht aus. Neue Herausforderungen erwarten die Protagonisten und es macht Spaß sie dabei zu begleiten. Schön empfinde ich die enge Beziehung zwischen Reiter und Greif, die immer wieder deutlich wird. Die romantischen Gefühle zwischen Rayna und Hyron haben sich vertieft und nehmen eine natürliche Rolle ein. Unheil droht. Die Gegner sind übermächtig und guter Rat ist teuer. Es gibt viele ruhige Phasen, aber auch Situationen in denen Aufregung herrscht. Action ist hier weniger zu finden. Insgesamt empfand ich den Spannungsbogen eher niedrig gehalten. Diesmal bleibt der Leser von einem bösen Cliffhanger verschont. Das Ende weckt die Aufbruchstimmung in den letzten Band.

 

Erzählt wird großteils aus der Sicht von Rayna. Dazwischen gibt es immer wieder Kapitel aus Hyrons Perspektive. Den Schreibstil von Sabine Schulter mag ich gerne. Leicht, klar, bildhaft und flüssig führt sie durch die Zeilen. Die Sprache ist zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm. Eine Landkarte von Teharis und ein Glossar erleichtern das Zurechtfinden und das Orientieren.

 

Fazit: "Die Greifenreiterin - Verherrung" ist ein gut gelungener, fantastischer Fortsetzungsband von Sabine Schulters mehrteilig angelegter Reihe. Eine gefällige Geschichte in einer abenteuerlichen Welt mit ansprechende Charakteren und schönen Besonderheiten. Ein eher ruhiger und unaufgeregter Mittelband, der auf das Finale zusteuert. Wie immer wurde ich von der Autorin gut unterhalten. Von mir gibt es gute **** Sterne.

 

Zitat

 

"Irgendwie habe ich das Gefühl, dass alles, was gerade passiert, aus einem bestimmten Grund geschieht. Du, das Himmelsmädchen, die Zea, die Tenga und die Nanjok. Die Wege unserer Völker kreuzen sich unter normalen Umständen nicht oft,..."

( Seite 57 )

 

Reihe

 

Band 1: Die Greifenreiterin - Gefangenschaft 

Band 2: Die Greifenreiterin - Hoffnung 

Band 3: Die Greifenreiterin - Verheerung 

Band 4: Die Greifenreiterin - Rache