Rezension

Bittere Süße

Die Zuckerbaronin -

Die Zuckerbaronin
von Martina Sahler

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Bayern. Ganz unterschiedlich sind die Protagonisten. Auf der einen Seite die Familie Schinder mit ihrem Fuhrunternehmen und dem Zuverdienst durch den Schmuggel von Saccharin; auf der anderen Seite die Familie Wallendorf mit ihrer Zuckerfabrik. Als Martha Schinder auf einem Dorffest Alexander Wallendorf begegnet und sich in ihn verliebt, nimmt das Drama seinen Lauf. Alexander darf auf keinen Fall erfahren, womit die Familie Schinder ihren Verdienst aufbessert, keine gute Voraussetzung für eine Beziehung. Auch ansonsten kommt es immer wieder zu Streitigkeiten, haben die beiden doch völlig unterschiedliche politische Auffassungen. Als Alexander versucht, Martha sich so zurecht zu biegen, wie er sie benötigt, damit sie für seine Eltern annehmbar ist, ist Schluss. Das lässt die freiheitsliebende Martha nicht mit sich machen.
Marthas jüngere Schwester Gwendolyn hat auch ein Auge auf Alexander geworfen und die beiden nähern sich an. Gwendolyn scheint die perfekte Partnerin für Alexander zu sein, ob das die jeweiligen Eltern auch so sehen, bleibt abzuwarten. Da scheint es noch etwas in der Vergangenheit zu geben, was den jeweiligen Hass schürt und was nicht unmittelbar mit dem Schmuggel zu tun hat.
Die Geschichte um die Entdeckung des Saccharins und die Auswirkungen auf die Zuckerindustrie und die Einmischung der Politik sind stimmig in die Geschichte eingebaut.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht.