Rezension

Blitzblanke Tatorte, reiner geht´s nicht!

Eine saubere Angelegenheit - Brigitte Pons

Eine saubere Angelegenheit
von Brigitte Pons

Bewertet mit 4 Sternen

Raymond Jarr, der Bodyguard eines umstrittenen Politikers, wurde die Kehle durchgeschnitten. Aber es gibt kein Blut am Tatort. Alles ist blitzblank und sauber. Hier war aber jemand sehr gründlich. Der unangepasste Torge Hansen und sein Kollege Roland (Rollo) Brunner befassen sich mit dem Fall. Beim Politiker beissen sie auf Granit, aber Raymonds Privatleben hat einiges zu bieten. Er war so ein schöner Mann, Gottes Geschenk an die Frauen und demzufolge gibt es eine Reihe von Liebschaften, die zu untersuchen sind. Eine dieser Geliebten ist Dorothee, die mit dem Toten eine Verabredung hatte. Leider verstarb er vorher! Wer steckt hinter dem Mord?

Bei dieser Mordaufklärung gibt es einige Schwierigkeiten zu bewältigen. Ein schweigsamer Politiker, ein Toter, der ein Frauenschwarm war, ein blitzblanker Tatort ohne Spuren des Täters und eine Menge Verdächtige.
Das lässt Torge und Rollo auch Undercover ermitteln. In einer Bar treffen sie auf tolle Frauen, was das Leben der Kommissare auch nicht einfacher macht.
 
Dieser Krimi hat mich gut unterhalten. Brigitte Pons trifft den richtigen Erzählstil, der flott und humorvoll durch das Buch führt. Dabei geht es auch um Details aus der Reinigungsbranche, die gegen Ratten und Ungeziefer, aber auch gegen Messidreck ankämpfen müssen. Das ist in Bezug auf den sauberen Tatort interessant zu lesen.

Die Charaktere wirken alle sehr lebendig und sind vielschichtig angelegt. Man kann sie sich gut vorstellen und hat auch ihr Umfeld genau vor Augen. Da gibt es eine schöne Staatsanwältin, einen Beamten mit Amtsschimmel, ein liebenswürdiges Pärchen mit Pudel vom Campingplatz und eineiige Zwillinge in Übergröße.
Ermittler Torge ist so etwas wie der neue Schimanski, er ist aufbrausend und verstösst schon mal gegen geltende Dienstvorschriften, ist koffeinsüchtig und hat ein Faible für schöne Frauen. Sein Partner Rollo stellt den ruhigen Gegenpol dar. Er kennt Torge gut und springt ein, wenn dessen zynische Art überhand nimmt.
Die Dialoge mit den anderen Kollegen sind oft humorvoll und es wird gegenseitig gestichelt und geulkt. Dabei bekommt es der Chef natürlich am dicksten ab. Der verrennt sich gern in obstruse Theorien, die nicht aufgehen.

Die Handlung ist spannend aufgezogen, der Mörder ein wenig ahnbar, aber erst am Ende kommt es zu einer überraschenden Aufklärung. 

Dieser Krimi ist sehr unterhaltsam geschrieben, er hat mich von den Personen her gepackt und der Plot hat mir gefallen. Von mir gibt es eine Lesempfehlung für alle Krimifans.