Rezension

Blutig und knallhart

Schnitt - Marc Raabe

Schnitt
von Marc Raabe

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eine Treppe in den Keller; für den kleinen Gabriel immer eine Herausforderung, weil er Angst hat.

- Schnitt - Aber diesmal ist es anders. 29 Jahre später: Gabriel ist erwachsen, er hat damals gesehen, wie seine Eltern brutal erschossen wurden. Er kann sich nur nicht mehr erinnern, was mit diesem Keller war. Nun steht er wieder in einem Keller, in einer alten leerstehenden Villa. Der Alarm wurde ausgelöst, und sein Chef bei der Sicherheitsfirma betreut diese Villa. Aber warum hängt hier ein schwarzes Kleid? Irgendetwas stimmt hier nicht.

- Schnitt - Als er dann auch noch einen Anruf seiner Freundin Liz annimmt und sie ihm erzählt, dass sie gerade im Park überfallen wurde und dringend Hilfe benötigt, ist ihm die Villa egal. Er will ihr helfen, doch als er im Park ankommt, gibt es zwar eine Leiche, nur von seiner Freundin ist keine Spur zu entdecken.

- Schnitt - Die Polizei glaubt ihm nicht, da er kein Unschuldslamm ist, es nie war. Er muss herausbekommen, was damals im Keller geschah, nur dann kann er seiner Freundin helfen. Vielleicht kann sein Bruder ihm helfen.

Meine Meinung

Holla, hier geht es gleich zur Sache. Das Buch beginnt mit dem Ereignis vor 29 Jahren, wobei es keinerlei genaue Details gibt, wie und was Gabriel damit zu tun hat.

Überhaupt ist dieser junge Mann sehr verstockt und verschlossen, war lange Zeit in der Psychiatrie und nicht gerade ein Engel. Schnell erschien er mir unsympathisch, trotzdem wollte ich mehr über ihn erfahren. Dazu kommt diese Stimme in seinem Kopf, die ihn ständig von allem abhalten will. Luke nennt diese Stimme ihn, der Luke von StarWars, so wollte er immer sein. Aber genau wie diese Stimme ihn nervt, erging es auch mir, ich wollte, dass die Stimme endlich die Klappe hält, obwohl es auf diesem Weg viele Informationen gibt.

Parallel erfährt der Leser, was mit der Freundin geschieht, wobei unklar ist, warum ausgerechnet sie in die Fänge eines scheinbaren Psychopathen gerät.

So geht es abwechselnd aus verschiedenen Blickwinkeln immer schneller und tiefer in die verzwickte Gegenwart und Vergangenheit. Und nach und nach eröffnet sich dem Leser das ganze Ausmaß, dem man sich nicht entziehen kann. Marc Raabe schreibt sehr direkt, nichts wird geschönt. Manche Szenen sind sehr bildhaft dargestellt, das Kopfkino bekommt reichlich zu tun.

Unterm Strich

Knallhart, direkt, blutig- wer das mag, wird sich hier hoffentlich nicht langweilen, ich hab's zumindest nicht getan.