Rezension

Böse Absichten

Böse Absichten - Keigo Higashino

Böse Absichten
von Keigo Higashino

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch habe ich an einem Abend nicht nur gelesen, sondern geradezu verschlungen. Gut, bei 284 Seiten ist das auch nicht keine große Herausforderung, aber ich habe für vergleichbar dicke Bücher schon weit länger gebraucht.

Der Autor Kunihiko Hidaka hat die Katze seiner Nachbarin vergiftet, weil sich sein Haus nicht vermieten ließ, weil er überall Flaschen aufgestellt hat, deren Reflektionen sie fernhalten sollten, damit sie den Garten nicht verwüstet, die aber natürlich kein schöner Anblick sind für potentielle Mieter...

Auch hat er mit seinem neusten Buch den Unmut der Familie Fujio auf sich gezogen, auch wenn er noch so oft betont, das Buch sei rein fiktiv.

Die Quittung kommt prompt: er wird ermordet aufgefunden von einem Freund und seiner eigenen Frau...

Schon nach kurzer Zeit hat dieses Buch einfach „das gewisse Etwas“.

Eine unterschwellige Spannung, als würde man immer auf etwas warten, das sich aber nur langsam entwickelt und so die Spannung nur noch mehr schürt und immer wieder aufs Neue anfacht.

Die Charaktere sind jeder für sich wirklich besonders: Eckig, kantig, irgendwie nicht ganz greifbar für den Leser...

Wirklich gut gefallen hat mir, dass die Spannung des Buches immer unter der Oberfläche zu liegen scheint. Es ist keine "Hau-drauf-Spannung", wenn ich das mal so platt formulieren darf, sondern eine ganz "feine", die eher leise daherkommt und mich daher fasziniert hat. Sowas zu schreiben, dazu bedarf es nicht nur Mühe, sondern auch eines großen Talentes. Kein Wunder also, dass Keigo Higashino in seiner Heimat ein so gefeierter Autor ist.

Für einen Kriminalroman ist dieses fulminante Katz- und Mausspiel schon was thrillermäßig und mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen.