brauchte etwas um reinzukommen
Bewertet mit 4.5 Sternen
.....war dann aber sehr begeistert von diesem Buch, das ich keinem Genre genau zuordnen kann. Ist es ein Familienroman oder doch Krimi ? Egal, es hat von beidem etwas und das macht den Reiz dieses Buches aus.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitsträngen erzählt. Beginnend mit den sechziger Jahren in New York, wir dem Leser die Geschichte von Vivan Schuyler geschildert, die ihre vermögende Familie verlassen hat und nun mit einer Freundin in einem kleinen Apartment wohnt und auf den großen Auftrag bei ihrer Zeitung wartet. Vivan möchte gerne Journalistin werden, hat bisher aber nur Recherchearbeit erledigt. Eine Tages bekommt die die Nachricht, ein Paket von der Post abzuholen. Dort lernt sie Dr. Paul kennen, der mit ihr den Koffer, den das Paket enthalten hat, nach Hause trägt. Der Inhalt des Koffers ist genauso interessant wie Paul, nur ist er nicht an sie adressiert, sondern an eine Violet Schuyler. Lauert hier die gesuchte Story und wer ist Violet ?
Der zweite ErzÃ'hlstrang spielt Anfang des 20. Jahrhundert in den Jahre vor dem ersten Weltkrieg und seinem Beginn. Violet ist eine junge Frau, die sich für Naturwissenschaften interessiert. Für die damalige Zeit ungewöhnlich, da die jungen Damen nur höheren Töchterschulen untergebracht waren, um ihren letzten Schliff zu bekommen. Violet setzt sich aber bei ihren Eltern durch und wird Physikerin. Sie lernt bekannte Leute wie Einstein und die Plancks kennen und heiratet in jungen Jahren einen Professor der Physik. Doch diese Ehe ist nicht immer glücklich und dann wird ihr Mann ermordet aufgefunden. Wer hat ihn ermordet und warum ?
Als ich dieses Buch zu lesen begann, habe ich gedacht." Das liest du nicht zu Ende ! " Zu flapsig war mir die Sprache zu Anfang, zu flach die Dialoge. Doch irgendwann hatte es mich gepackt, nachdem ich mit dem zweiten Erzählstrang um Violet angefangen habe. Man muss als Leser schon etwas Geduld haben und die ersten 100 Seiten hinter sich bringen und dann erwartet einen ein ungewöhnliches, aber sehr gutes Buch, dass ich dann nur noch genossen habe. Mir persönlich hat der Erzählstrang von Violet besser gefallen als der um Vivan. Die Geschichte ist spannend und unheimlich interessant geschrieben und lässt die etwas flapsige Erzählung um Vivan erträglich werden. Diese ist lustig und ganz im Stil der sechziger Jahre beschrieben. Es wurde viel geraucht und getrunken und die Liebe spielt auch eine gewisse Rolle.
Das Buch von Beatriz Williams ist spannend, unterhaltsam und locker geschrieben und die Autorin zeichnet ihre Figuren sehr liebevoll und facettenreich. Violet hat mir am Besten gefallen, doch auch Vivan gewann mein Sympathie.
Die interessante Zusammensetzung dieses Romans hat mich überzeugt und ich konnte das Buch nach einer gewissen Zeit nicht mehr aus der Hand legen. Wer also ein bisschen Geduld aufbringt und das Buch nicht schon nach 50 Seiten zur Seite legt, wird mit zwei tollen Geschichten belohnt, die es unbedingt zu lesen lohnt.