Rezension

Buchrezension: „Die Farben des Windes“ – Tanja Bern: Fantastisches Buch mit toller Message!!!

Die Farben des Windes -

Die Farben des Windes
von Tanja Bern

Die Message der Autorin ist klar: Es ist egal, ob du Weiß, Schwarz, Rot oder Gelbe Haut hast und es ist auch egal ob du dich eher als Mann oder Frau oder auch irgendwas dazwischen siehst, und ebenso ist es egal ob du Männer oder Frauen oder sonst wen liebst! Was zählt ist ein gutes Herz und Toleranz und die Liebe zu deinen Nächsten! Und eine schönere Message kann es für einen Roman gar nicht geben!

Die Geschichte findet in einer Kleinstadt namens Wolfberry in Kanada statt und handelt von zwei Menschen, die trotz verschiedener Abstammung und damit einhergehenden Problemen zueinander gefunden haben.

Die 19-Jährige Rebecca lebt mit ihrer wohlhabenden, perfekten und typisch weißen Familie zusammen. Ihr Vater ist ein angesehener Mann in Wolfberry und kandidiert sogar für das Amt des Bürgermeisters. Ihre Eltern haben Rebeccas Zukunft von vorne bis hinten bereits durchgeplant. Sie soll nämlich eine anerkannte Chirurgin werden. Was Rebecca jedoch wirklich machen will weiß sie selbst nicht so genau, aber das steht für ihre Eltern gar nicht zur Debatte. Noah hingegen ist ein sog. Native American und wurde von einer weißen nicht ganz so wohlhabenden Familie adoptiert. Er ist der „Indianerjunge“ der Stadt und wird von den meisten Leuten aufgrund seiner Abstammung ignorant behandelt, so auch von Rebeccas Familie. Als die beiden sich im Buchladen begegnen und zum ersten Mal miteinander reden, fühlt sich Rebecca auf eine seltsame Art und Weise angezogen von ihm und ist beeindruckt von Noahs Talent mit Wildtieren umzugehen, um die er sich privat kümmert. Diese beginnende Freundschaft wird immer inniger, was einen riesengroßen Familienstreit bei Rebecca auslöst. Wäre da nicht ihre Tante Clara, die ebenso keine Vorurteile gegenüber Menschen mit anderer Abstammung hat, wäre Rebecca verloren gewesen, denn ihr Vater setzt alles daran Noah aus dem Leben seiner Tochter zu verbannen. Tante Clara ist ebenfalls aus der Familie verbannt worden, weil sie sich in eine Frau verliebt hat und kann Rebecca mit ihrem Problem nur allzu gut verstehen. Als Rebecca gemeinsam mit Noah dann bei ihrer Tante Clara Schutz vor ihrem Vater sucht erzählt ihr Clara eine Familiengeschichte aus dem 19. Jahrhundert und von einem vergessenen Vorfahren, der mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatte, wie Clara und Rebecca.

Vor allem der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Gerade die Beschreibungen der Situation oder der Landschaft holt einen sehr ab. Wolfberry wird sehr idyllisch und fast schon mystisch beschrieben, was dann den extremen Kontrast zur Handlung im Buch gut hervorhebt. Man kann sich dadurch die Umgebung sehr gut visuell vorstellen, jedoch sind die Beschreibungen auch nicht zu lange gehalten, so dass die Spannung im Buch immer erhalten bleibt. Auch die Ich-Erzählperspektive der verschiedenen Protagonisten, die von Kapitel zu Kapitel immer wieder einmal wechseln fand ich sehr spannend zu lesen. Was mir auch noch sehr gut gefallen hat war die Liebe zu Detail im Buch. Es wurde sehr auf die Vollständigkeit und Korrektheit der Geschichte der verschiedenen Native American Stamme geachtet und man hatte richtig das Gefühl man sitzt gerade in Wolfberry mit dem Stamm der Nakoda zusammen und unterhält sich am Lagerfeuer.

Alles in allem ist es eine wunderschöne Geschichte über die Überwindung von Rassismus und Diskriminierung aller Arten. Die Message der Autorin ist klar: Es ist egal, ob du Weiß, Schwarz, Rot oder Gelbe Haut hast und es ist auch egal ob du dich eher als Mann oder Frau oder auch irgendwas dazwischen siehst, und ebenso ist es egal ob du Männer oder Frauen oder sonst wen liebst! Was zählt ist ein gutes Herz und Toleranz und die Liebe zu deinen Nächsten! Und eine schönere Message kann es für einen Roman gar nicht geben!