Rezension

Charmanter und humoriger Frauenroman

Queen on Heels - Nina MacKay

Queen on Heels
von Nina MacKay

Bewertet mit 5 Sternen

INHALT
Mariella, die Baroness von Württemberg, ist mit 21 Jahren im perfekten heiratsfähigen Alter. Doch bisher sträubt sich die burschikose Adlige gegen die Kuppeleien ihrer Frau Mutter und schiebt das Erwachsenwerden lieber hinaus. Aber bei der diesjährigen Brautschau im Hause Hohenzollern darf man nicht fehlen. Für den preußischen Kronprinzen Karl-Alexander soll eine standesgemäße Ehefrau gesucht werden. Mariella ist davon wenig begeistert und pfeift bei ihrer Einführung bei Hofe gehörig auf Etikette und Protokoll. Der attraktive Stallbursche Alex ist da schon interessanter...

MEINUNG
Nina MacKays Debütroman "Queen on Heels" ist ein locker-leichter Frauenroman, der neben romantischen Szenen auch über allerlei Situationskomik verfügt, was mich sehr angesprochen hat. Ich mag diese seichten, vorhersehbaren Liebeskomödien einfach nicht und war deshalb von der spannenden bis frechen Handlung sehr angetan.

Inhaltlich gab es nichts zu beanstanden. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten, besonders weil die Geschichte so mitreißend frisch erzählt wurde und die einzelnen Charaktere 100%ig meinen Lesegeschmack trafen. Und auf ein märchenhaftes Happy End wurde auch nicht verzichtet - was will man mehr?

Mariella von Württemberg ist alles andere als die perfekte Prinzessin. Sie ist laut, dickköpfig, burschikos und tollpatschig. Gerade weil sie weder devot noch risikoscheu ist, hat sie mir als Figur sehr gefallen. Ich mochte ihre teilweise sehr aufsässigen Sprüche und ihren immensen Familiensinn. Ihre Chaoszwillingsschwestern Sophie und Louisa haben den preußischen Hof durch allerlei Streiche ordentlich aufgemischt und so, genau wie Mariella, ein ums andere Mal das Protokoll gebrochen. Darüber hinaus hat sie noch eine weitere kleine Schwester und einen Bruder. Letzterer ist einfach nur herzensgut und steht ihr immer zur Seite.

Alex, der vermeintliche Stallbursche, ist ein aufgeweckter und frecher junger Mann, der Mariellas positive Art einfach bewundert und auch zum Adel gehört (mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden...). 

Dann gibt es noch zwei Charaktere, die auf der bösen Seite stehen. Die machtbewusste belgische Kronprinzessin Henriette und der gewaltbereite preußische Prinz Frederick, Bruder von Karl-Alexander, spielen Mariella übel mit. Auch sie konnten auf ihre Art überzeugen, wenngleich sie mehr als unsympathische Zeitgenossen sind. 

Nina MacKays moderner und frecher Sprachstil macht diesen Roman aus, fegt das angestaubte Image von Adelsgeschichten geschickt beiseite. Ich wollte gar nicht mehr aufhören, zu lesen. Wenn Mariella ihre Konkurrentin Prinzessin Henriette wegen ihrer Vorliebe für grüne Kleidung als Kermit bezeichnet, wollen die Lachsalven gar nicht mehr enden. Darüber hinaus fand ich es aus spannungestechnischen Gründen sehr gelungen, dass die Erzählperspektive zwischen Mariella und Karl-Alexander hin und her wechselte.

Das Cover ist sehr feminin gestaltet und erinnert an das Märchen Aschenputtel. Über die Zielgruppe wird es daher wohl keine Diskussionen geben...

FAZIT
Ein spritzig-frecher Roman, der sich sehr gut als Lektüre für zwischendurch eignet und bei dem kein Auge trocken bleiben wird :-)