Rezension

Cold Case Stuttgart

Leonhardsviertel - Thilo Scheurer

Leonhardsviertel
von Thilo Scheurer

Inhalt:

In Stuttgart wird im LKA-Dezernat eine neue Abteilung für ungeklärte Mordfälle gegründet. Die Leiterin Marga Kronthaler und ihr Assistent Sebastian Franck haben auch schon gleich einen ersten Fall auf dem Schreibtisch. Im Herbst 1995 wurde ein Bankierssohn im Stuttgarter Rotlichtviertel erschossen aufgefunden. Damals wurden schon nach kurzer Zeit und ohne einen Verdächtigen die Ermittlungen eingestellt. Die heutigen Untersuchungen führen die ungleichen Ermittler in eine Sumpf aus Kunstdiebstahl, Geldwäsche, Politik und Geheimdiensten.

Meinung:

Am Anfang wird der Mord von 1995 wiedergegeben – die letzten Minuten aus Sicht von Anselm Friedmann. Dank des lockeren Schreibstils konnte ich mich sehr gut in die Geschichte einfinden. Die Charaktere spielen hier eine große Rolle und können unterschiedlicher nicht sein. Sebastian ist ein neunmalkluger Mensch, der unter einer Zwangsstörung leidet. Er hat Angst vor Bakterien und Schmutz. Marga hat mehrere private Probleme, einen typischen Teenager Zuhause und versucht alles in den Griff zu bekommen. Die Beiden kabbeln sich ständig und sind immer wieder von dem jeweils Anderen genervt. Und doch arbeiten sie als Team perfekt zusammen. Auch Cem und Franzi sind sehr eigen und tolle Charaktere. Stuttgart wird detailliert und sehr bildhaft beschrieben. Bei den ganzen betrügerischen Handlungen, die nach und nach aufgedeckt werden, kommen viele Tatverdächtige infrage. Hier kann man richtig schön selbst ermitteln. Die Spannung ist nicht gleich auf dem Höhepunkt. Sie baut sich langsam immer mehr und erreicht am Ende sein Maximum. Der Schluss war überraschend, nicht vorhersehbar und es blieben auch keine Fragen offen.

Fazit:

Ein gelungener Krimi mit starken Charakteren, den ich nur empfehlen kann.

Kommentare

hobble kommentierte am 20. Mai 2016 um 05:49

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