Rezension

Commissario Casabona unter Mordverdacht

Schatten der Vergangenheit -

Schatten der Vergangenheit
von Antonio Fusco

Bewertet mit 4 Sternen

Commissario Casabona leidet. Seine Frau hat ihn verlassen, er sucht Trost im Alkohol. Eines Morgens stehen seine Kollegen vor der Haustür: er steht unter Mordverdacht. Casabona gelingt die Flucht und versucht, herauszufinden, was passiert ist.

Antonio Fusco, Jahrgang 1964, ist Forensiker bei der italienischen Staatspolizei. Seine Casabona-Krimis sind in Italien ein großer Erfolg. Dies ist der erste, der von Ingrid Ickler ins Deutsche übersetzt wurde.

Ein kurzer, inhaltsschwerer Prolog und ein ebenfalls kurzes erstes Kapitel führen direkt ins Geschehen, verlegen stehen seine Kollegen vor der Tür und präsentieren den Durchsuchungsbefehl. Schnell wird deutlich, dass sie auf Casabonas Seite stehen, im Gegensatz zu den ehrgeizigen Kollegen aus Florenz. Hier führt der Klappentext in die Irre, denn Casabona ist während der Suche nach der Wahrheit keineswegs allein. Die Kollegen sind fest von seiner Unschuld überzeugt, stehen ihm zur Seite und helfen ihm. Casabona ist nicht nur ein exzellenter Ermittler, sondern auch ein empathischer Mensch.

Fusco schreibt einen angenehm zu lesenden Stil. Seine Protagonisten sind gut vorstellbar und lebendig. Spannend sind die Überlegungen, die sie gemeinsam anstellen, um den wahren Täter zu finden. Der Fall wird gut nachvollziehbar aufgelöst.

Ein wenig Lokalkolorit ist ebenfalls dabei, nicht nur auf dem Cover, das den Ort des Geschehens sichtbar macht.

In seinem Nachwort widmet Fusco diesen Krimi allen Justizopfern, einem Schicksal, das Casabona nicht erleiden muss.

Ein Personenverzeichnis wäre hilfreich.

Fazit: ein spannender Krimi mit viel italienischem Flair