Rezension

Enttäuschend, voller Klischees und Banalitäten

Schatten der Vergangenheit -

Schatten der Vergangenheit
von Antonio Fusco

Bewertet mit 2 Sternen

Ich hatte mehr erwartet und wurde leider enttäuscht: Sowohl der Titel „Schatten der Vergangenheit“ als auch die Tatsachen, dass mit Antonio Fusco (58) ein Italiener und dazu noch hauptberuflich ein Forensiker der italienischen Staatspolizei über die Camorra schreibt, hatten mich hoffen lassen, in dem im Juli beim Tropen Verlag veröffentlichten Roman einen spannenden, vor allem authentischen, mit Insider-Wissen gespickten Mafia-Krimi lesen zu können. Doch nichts von beidem: Der Krimi um den toskanischen Commissario Casabona in Neapel, der - natürlich! - zu Unrecht des Mordes am Liebhaber seiner Frau verdächtigt wird, wechselt zwischen Satire und Ironie, Banalitäten und Klischees. Warum Antonio Fuscos Krimis um Commissario Casabona in Italien sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum laut Aussage des Tropen Verlags ein großer Erfolg sein sollen, ist mir zumindest nach Lektüre dieses einen Romans ein Rätsel. Vielleicht muss man Italiener sein, um dies nachvollziehen zu können. Für mich ist das Buch eine nette Feierabend-Lektüre zur geistigen Entspannung, die ihre Leser allerdings leider in keiner Weise literarisch fordert. Es gleicht eher einem Groschenroman, kann an zwei Abenden gelesen und dann bedenkenlos weggelegt werden. Die Mühe einer ausführlichen Rezension ist bei diesem Krimi überflüssig.