Coole Idee, aber leider nicht optimal umgesetzt
Bewertet mit 3 Sternen
Ich hatte sehr viel Gutes über Niemalswelt gehört und besonders im englisch-sprachigen Raum wurde das Buch regelrecht gehypet. Leider kann ich diese Begeisterung aber nur bedingt teilen.
Mein größtes Problem an der Geschichte waren vermutlich die Figuren, mit denen ich einfach nicht warm wurde. Besonders zu der Protagonistin Bee, aus deren Sicht erzählt wird, konnte ich einfach keinen Bezug aufbauen. Die Charaktere sind zwar facettenreich und irgendwie auch spannend mit ihren Ecken und Kanten. Allerdings sind sie alle nicht unbedingt Sympathieträger, womit ich meist so meine Schwierigkeiten habe. Was mir aber richtig gut gefallen hat, war die Dynamik innerhalb der Gruppe aus Freunden und wie sich hier ihr Verhalten und ihre Einstellungen zueinander immer wieder ändern. Auf psychologischer Ebene war das Buch durchaus spannend... Was ich leider zur Handlung nicht unbedingt sagen kann, denn diese konnte mich leider nicht voll mitreißen. Zunächst plätscherte die Handlung lange Zeit nur so dahin und ich hatte den Eindruck, einfach nur auf der Stelle zu treten und dass die Handlung einfach nicht voran getrieben wird. Es gab zwar durchaus spannende Ansätze und Ideen, aber ab einem gewissen Punkt wurde mir dann sogar alles etwas zu skurril und abgedreht. Auch der große Showdown und die Auflösung insgesamt konnten meine Erwartungen nicht so recht erfüllen, auch wenn ich von der ein oder anderen Wendung doch überrascht war. Ich weiß gar nicht genau, was mich hier so sehr gestört hat, aber auf mich wirkte das alles einfach nicht ganz "rund".
Was mir aber durchaus gefallen hat, ist der flüssige Schreibstil und wie man mit Bee gemeinsam nach und nach verschiedene Hintergründe etc. aufdeckt und mit ihr versucht herauszufinden, was genau mit ihrem Freund passiert ist und wie die gemeinsamen Freunde (möglicherweise) in der ganzen Sache mit drinstecken.
Vielleicht waren meine Erwartungen an das Buch einfach viel zu hoch. Leider konnte mich Niemalswelt nicht so recht überzeugen, es ist aber auf keinen Fall ein schlechtes Buch. Mir fehlte hier nur einfach das gewisse Etwas und auch den versprochenen Thrill-Faktor suchte ich vergeblich.