Rezension

Cui bono?

Mostviertler Grafen -

Mostviertler Grafen
von Helmut Scharner

Bewertet mit 5 Sternen

Fall Nr. 5 für Major Brandner. Spannung gepaart mit Lokalkolorit.

„Mostviertler Grafen“ von Helmut Scharner, der fünfte Fall für Major Leopold Brandner, habe ich mit großer Freude gelesen. Worum geht es?

Im Mendlingtal, Niederösterreich, wird ein lebloser Körper im Wasser entdeckt. Schnell steht fest, es handelt sich um den »Schmiedepapst« Gottfried Lugbauer. Er wurde mit einem geschmiedeten Nagel erstochen. Cui bono?

Die Schmiede, eine interessante Welt, die mir aber völlig fremd ist. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt: Juni und Oktober. Da muss man beim Lesen ganz schön aufpassen.

Der Autor setzt dabei eher auf die leisen Töne. Akribische Polizeiarbeit, das ist genau mein Ding. Auch die Mischung aus Kriminalfall und Privatleben. Aber das Wichtigste sind all die Wendungen, die gegen Ende des Buches immer mehr werden.

Über das Wiedersehen mit Brandner habe ich mich sehr gefreut. Neu dabei, die junge Inspektorin Annika Lindner. Sie ist schon sehr speziell. Jugend und Neugier gepaart mit Fachkenntnis und Lebenserfahrung - eine gute Kombination.

Gefallen hat mir, dass das Buch sexuelle Belästigung und obszöne Anmache thematisiert. Das fand ich authentisch. Auch Nicole hat recht, wenn sie sagt: „Wäre ich ein Mann, dann wäre ich der tollste Typ, aber so bin ich einfach eine »Schlampe« für sie. Es ist so ungerecht!“

Alles in allem ein Buch ganz nach meinem Geschmack.

Fazit: Fall Nr. 5 für Major Brandner. Spannung gepaart mit Lokalkolorit.