Rezension

Das Schmiedehandwerk

Mostviertler Grafen -

Mostviertler Grafen
von Helmut Scharner

Bewertet mit 5 Sternen

Auf einem Schmiedeevent das im Medlingtal in Niederösterreich stattgefunden hat, wird der „Schmiedepapst“ Lugbauer tot im Fluss gefunden. Er wurde mit einem geschmiedeten Nagel ermordet. Die Kripo aus Sankt Pölten ist dafür zuständig und Kommissar Brandner und seine junge Kollegin Lindner ermitteln hauptsächlich im Teilnehmerkreis der Veranstaltung und bei den Kollegen von Lugbauer. Er war nicht sehr sympathisch und außerdem hat er auch mit verschiedenen Frauen nicht nur geflirtet. Schnell haben sie einen Verdächtigen dessen Fingerabdruck auf dem Nagel gefunden wurde. Doch die Verdachtsmomente lassen sich nicht verifizieren und die Ermittler weiten ihre Ermittlungen aus. Vielleicht geht es ja auch um Eifersucht oder aber auch um Neid, um den großen Auftrag den Lugbauer bekommen hat, eine Aussichtsplattform zu bauen. Doch irgendwie tappen die beiden Kommissare noch im Dunkeln und es bedarf noch eines Mordes, um Licht ins Dunkel zu bringen.

„Mostviertler Grafen“ von Helmut Scharner ist ein spannender, regionaler Krimi aus dem Mostviertel in Niederösterreich. Das Mordwerkzeug ist sehr ungewöhnlich, ein geschmiedeter Nagel und dann noch mit einem Fingerabdruck. Unheimlich viel Zufall, dem das Ermittlerteam aus Sankt Pölten auf die Spur gehen müssen. Das Team ist sehr interessant zusammengestellt. Da ist auf der einen Seite der erfahrene Kommissar Brandner und auf der anderen Seite seine junge, unerfahrene Inspektorin Lindner. Nicht nur das Aussehen ist ungewöhnlich bei Inspektorin Lindner auch ihre Arbeitsmethoden. Aber zusammen sind sie unschlagbar und sehr sympathisch. Schön finde ich auch das das Privatleben der Ermittler nicht außen vor gehalten wird. Spannend ist auch, das immer wieder in die Vergangenheit zurückgeschaltet wird, um das Geschehen nachvollziehbarer zu machen. Ebenso ungewöhnlich, aber auch sehr interessant, finde ich die eingeschobenen und kursiv gedruckten Gedanken der Ermittler. Ich konnte gleich besser nachvollziehen, warum die Entscheidungen getroffen wurden. Der Spannungsbogen ist hervorragend aufgebaut und bis zum Ende führt das Miträtseln nicht zum Ziel. Das finde ich sehr gelungen und zeugt für die Qualität dieses Krimis.

Ich habe mich sehr gut in diesem Krimi unterhalten gefühlt und das, was für mich einen guten regionalen Krimi ausmacht, eine Mischung aus Krimi und Beschreibung der Region, ist hier sehr gelungen. Ich kann also diesen Krimi sehr gut empfehlen.