Rezension

Spannender Krimi

Mostviertler Grafen -

Mostviertler Grafen
von Helmut Scharner

Bewertet mit 5 Sternen

„...Wimmer stellte sich auf die Zehenspitzen. Jetzt erkannte er es deutlich: Im Wasser trieb ein Körper, das Gesicht nach unten im Wasser...“

 

Eigentlich wollte sich Alfred Wimmer nur die Triftvorführung ansehen. Am Nachmittag sollte der Schmiedekurs weitergehen. Doch dann erkennt er den Toten. Es ist der Schmiedepapst Lugbauer, der Leiter des Kurses.

Der Autor hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. In diesem Fall stehen die Schmiede und ihre Traditionen im Mostviertel im Mittelpunkt.

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Besonders dabei gefallen mit die kursiv eingefügten Gedanken der Protagonisten. Sie ermöglichen mir als Leser, tiefer in das Geschehen einzudringen.

Der Fall landet bei Major Brandner. Der hat im Mostviertel schon so seine Erfahrungen gesammelt. An seiner Seite ist eine junge Frau, Inspektorin Annika Lindner. Sie ist zwar etwas forsch, aber auch ehrgeizig. Sie bringt neuen Wind in die Ermittlungen. Major Brandner findet das richtige Maß an Fördern und Fordern.

Der Fall spielt im Oktober. Ab und an gibt es Rückblenden in den Juni. Da fand das traditionelle Schmiedefest statt.

 

„...Lugbauer trug natürlich die Festtagstracht der Eisenstraße mit den Metallgussknöpfen und der eisernen Anstecknadel am Sakko, und darunter leuchtete das Gilet wie dunkelrot glühendes Eisen...“

 

Als Täter kommen in erster Linie die Teilnehmer des Kurses infrage. Das Mordwerkzeug war nämlich ein geschmiedeter Nagel. Doch der Tote hat sich auch andere Feinde gemacht, die beim Schmiedekurs bei den Auszeichnungen nicht berücksichtigt worden sind. Außerdem führt die Nachbarin der Witwe sie auf eine weitere Spur, denn die Frau hat genug Zeit, um ihre Umgebung zu beobachten.

Sehr gut wiedergegeben werden die lokalen Gegebenheiten. Der Fall führt mich durch mehrere Orte in Niederösterreich.

Schnell gibt es einen Verdächtigen. Doch die Beweise sind mager. Doch dann geschieht ein zweiter Mord. Dieses Mal hat es nichts mit dem Schmiedekurs zu tun.

Es ist Annika, die die richtige Idee hat.

Am Ende informiert der Autor über Fiktion und Realität.

Das Buch hat mir sehr gtu gefallen. Die Geschichte verfügt über einen hohen Spannungsbogen und gut ausgearbeitete Gespräche. Das macht das Lesen zum Vergnügen.