Rezension

Das Buch zeigt einen wirklich tolle Umgang mit einer chronischen Krankheit auf!

Vor uns die Dämmerung -

Vor uns die Dämmerung
von B. Celeste

In dieser Geschichte geht es um Emery, deren Zwillingsschwester vor einigen Jahren an Lupus starb. Seither ist nichts mehr wie vorher, denn Emerys Mutter leidet so sehr unter dem Schmerz, dass sie Emery nicht mal mehr richtig in die Augen schauen kann. Als Emery es irgendwann nicht mehr aushält zieht sie zu ihrem Vater und dessen neuen Frau. Ihr Stiefbruder Kaiden fällt ihr dabei immer wieder ins Auge, da er nach außen hin nur schroff zu sein scheint. Trotzdem ist da eine Anziehung zwischen den beiden, doch Kaiden weiß nicht, dass auch Emery an Lupus leidet.

Ich hätte niemals gedacht, dass dieses Buch so tiefgründig und traurig sein wird. Mit dem Ende hätte ich so nie gerechnet und ich war ehrlicherweise etwas schockiert. Ich finde die Geschichte zeigt sehr gut auf, was eine solche Krankheit mit einer Familie machen kann. Erst die Trennung der Eltern, später dann der Tod und die Mutter die einfach nicht darüber hinwegkommt. Emerys Sichtweise fand ich sehr spannend und gut ausgearbeitet, denn sie muss jeden Tag mit diesen Folgen kämpfen und ihren inneren Konflikt einerseits ihrer Mutter helfen zu wollen, aber andererseits auch sich selbst zu beschützen war toll dargestellt. Auch zeigt die Geschichte auf sehr realistische Weise auf, wie es ist mit einer chronischen Krankheit zu leben, die man von außen nicht sieht. Wie man von der Gesellschaft dafür verurteilt wird, doch gar nicht krank zu sein und so weiter und so fort wurde wirklich sehr gut aufgezeigt!

Meine Probleme mit der Geschichte hatte ich eher mit der Liebesbeziehung. Kaiden und Emery führen eine intensive Freundschaft mit gewissen Vorzügen und ich konnte mir Kaiden leider überhaupt nicht warm werden. Ich meine er hat seinen Hintergrund, den man auch während des Lesens erfährt, aber seine schroffe Art war für mich so ungreifbar. Manchmal hat er sich auch Emery gegenüber äußerst seltsam verhalten.

Alles in allem hat mich die Geschichte zwar nicht gänzlich überzeugen können, aber gerade da der Aspekt mit den chronischen Erkrankungen wirklich sehr gut ausgearbeitet war, würde ich sie euch trotzdem empfehlen.