Rezension

Das Leben ist kein Kindergeburtstag

Das Leben ist kein Kindergeburtstag - Daniela Nagel

Das Leben ist kein Kindergeburtstag
von Daniela Nagel

Das Buch handelt von zwei völlig unterschiedlichen Frauen, die eigentlich auf den ersten Blick nur eines gemeinsam haben - sie wohnen im gleichen Haus. Trotzdem kennen sie sich anfangs nur flüchtig von einigen kurzen Begegnungen im Treppenhaus. Da ist zum einen Alice, Lektorin in einem Verlag und der Meinung, alles ist nur eine Frage der richtigen Organisation und vor allem der eigenen  Einstellung - noch kinderlos und frisch verliebt in einen gutaussehenden Krankenhausarzt. Zum anderen ist da noch die Drillings-Mutter Eve, die sich oft einsam fühlt in ihren Entscheidungen für den Alltag mit den Kids, da ihr Mann die Meinung vertritt - er verdient das Geld, sie managt alles zu Hause.
Als Alice das Angebot bekommt, für ihren Verlag einen Ratgeber über die neue, taffe, coole, alles im Griff habende Müttergeneration zu schreiben, denkt sie an Eve, die ihr doch einiges aus dem Alltag mit Kindern berichten könnte. Und so entsteht, zwischen einigen Recherchen, auch eine Freundschaft, von der am Ende beide profitieren.

Erzählt wird das Buch aus den wechselnden Sichtweisen von Alice und Eve. Es sind kurze, knackige Kapitel, immer abwechselnd, die der Geschichte meiner Meinung nach ein unglaubliches Tempo geben, was mir wirklich gut gefallen hat. Auch wird bereits am Anfang des jeweiligen neuen Kapitels schnell klar, wer denn erzählt, es gibt eben oft die äußeren Umstände, die nur auf Eve oder eben Alice zutreffen können. Aber es ist nicht nur eine äußerst unterhaltsame, oft witzige Geschichte, sondern sie beinhaltet auch einige ernste, nachdenklich stimmende Themen. So entdeckt z.B. Eve einen Knoten in ihrer Brust und man fragt sich als Leser unweigerlich, wie man sich selbst in so einer Situation verhalten würde. Auch Probleme, die das Leben mit Kindern oft mit sich bringt, Entscheidungen, die nun mal gefällt werden müssen, werden zum Thema. Eve kümmert sich anfangs nur um ihre Kinder, doch hat sie nicht auch als Mutter das Recht, an sich selbst zu denken, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben?

Der Debütroman von Daniela Nagel ist schon vom Cover her sehr schön gestaltet, die Farben sind auffällig und der Buchtitel ist auf den ersten Blick erkennbar. Ihr ist mit ihren beiden "Hauptdarstellerinnen" Eve und Alice eine wunderbar unterhaltsame Geschichte gelungen, bei der ich mir durchaus vorstellen könnte, irgendwann nochmal eine Fortsetzung zu lesen.