... Mutter sein dagegen sehr
Inhalt
Alice ist Lektorin und schreibt einen Ratgeber für Mütter. Das Problem ist nur, dass sie von Kindern keine Ahnung hat. Doch findet sie Hilfe bei ihrer Nachbarin Eve, die ihr ein paar Tipps in Sachen Kindererziehung geben soll, auch wenn sie eigentlich nicht gerade dem entspricht, was Alice sich unter einer coolen Mutter vorstellt. Denn Eve ist gestresst, überfordert und unglücklich in ihrer Ehe. Aber so nach und nach wird immer klarer, dass nicht nur Eve Alice hilft ihren Ratgeber zu schreiben, sondern auch Alice Eve hilft ihrem Leben wieder neuen Auftrieb zu verleihen und so ganz nebenbei und völlig unverhofft zieht auch Alice in das Mamiversum ein.
Meine Meinung
Daniela Nagel ist mit ihrem Debüt ein witziges Buch mit jeder Menge Situationskomik und dennoch authentischen Beschreibungen des Familienlebens gelungen. Ihre Geschichte wird einerseits aus der Sicht von Alice geschrieben, die zu Beginn noch Single ist und im Verlauf der Geschichte DEN Traummann schlechthin kennenlernt. Die beiden verlieben sich und im Nu ist sie auch schon schwanger. Klingt auf den ersten Blick nach leichter Kost und vielleicht auch ein wenig nach typischer Chick-lit. Aber ganz so einfach macht es sich die Autorin nicht und bringt die zweite Protagonistin Eve mit ins Spiel.
Eve ist verheiratet, Mutter von Drillingen und völlig überfordert mit ihrer Kinderschar. Die Nerven liegen ständig blank und das Eheleben mit ihrem Mann Martin findet im Grunde gar nicht mehr statt. Die beiden leben nur noch nebeneinander her, was beiden zwar bewusst ist, aber nicht geändert wird. Ihre eigenen Interessen hat sie schon lange unter den Teppich gekehrt und ist frustiert und unglücklich.
Die beiden unterschiedlichen Frauen treffen durch Zufall aufeinander, denn auch wenn sie Nachbarinnen sind, waren sie so verschieden, dass es bis auf ein kurzes "Hallo" im Treppenhaus keine gemeinsamen Gespräche gab. Nur Dank des Ratgebers, den Alice schreiben möchte und weswegen sie Hilfe von Eve benötigt, verbringen sie mehr Zeit miteinander und es wird schnell klar, dass nicht nur Alice Hilfe erhält. Denn Eve wird durch Alice bewusst, dass sie ihr Leben umkrempeln sollte und tut dies auch. Dieses "Umkrempeln" ging schon fast zu leicht und ich hätte mir zumindest einen Stolperstein gewünscht, der verdeutlicht, dass es mit drei Kindern nicht ganz so einfach ist.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Alice und Sebastian war nicht immer ganz realistisch und ging mir zu schnell. Dennoch bietet das Buch kurzweilige und beste Unterhaltung, sodass ich es sehr gerne gelesen habe.
Fazit
"Das Leben ist kein Kindergeburtstag" bietet einen amüsanten, locker-leichten, aber auch authentischen Blick ins Mamiversum, bei dem ich mir vorstellen könnte, dass er ganz besonders Müttern gefallen wird.