Rezension

Lustig

Das Leben ist kein Kindergeburtstag - Daniela Nagel

Das Leben ist kein Kindergeburtstag
von Daniela Nagel

Bewertet mit 4 Sternen

Alice ist eine junge erfolgreiche Frau, die bislang mit beiden Beinen im Leben steht und der nur eins zum perfekten Glück fehlt: Ein Mann. Eve ist Alices Nachbarin und Mutter von 4 jährigen Drillingen. Der Haushalt und das Wohlergehen ihrer Familie stehen bei ihr im Vordergrund, auch wenn sie dadurch nicht so zufrieden mit ihrem Leben ist. Bis zu dem Zeitpunkt, als die beiden sich eher zufällig im Hausflur kennenlernen, haben beide gewisse Vorurteile über die andere. Doch sie werden Freundinnen und lernen durch die andere auch so einiges über sich selbst. Mehr wird an dieser Stelle nicht erzählt, denn dann wäre schon zu viel über das Buch verraten. 

Doch ich möchte ein wenig von meinen Eindrücken berichten. 
Wenn man das Cover des Buches zum ersten Mal sieht, ordnet man es direkt als Frauenbuch ein, aber das ist meiner Meinung nach nicht als Vorurteil zu sehen. Das Cover ist in einem tollen Pink und zudem recht bunt gestaltet, das fällt auf. Zu sehen ist eine Frau, die einen Kinderwagen schiebt und eine Aktentasche bei sich hat. Darin ist schon ein wenig zu erkennen, was man im Buch erwarten darf. 
Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker und leicht. Anfänglich wundert man sich erst einmal das die Erzählperspektive, die zwischen Alice und Eve wechselt, ohne das es separat angezeigt wird. Aber damit findet man sich recht schnell zurecht. Sehr angenehm empfand ich die recht kurzen Kapitel des Buches. Die Geschichte ist übrigens jeweils in der Ich-Erzählperspektive geschrieben, was ich persönlich bevorzuge, weil man so über die Gedanken der Personen erfährt. 
Die Hauptcharaktere werden ziemlich gut dargestellt, weswegen man sie sich sehr gut vorstellen kann. Auch als Nicht-Mama findet man den Draht zu den beiden Frauen und kann jede zum Teil verstehen, auch wenn man sich an manchen Stellen an den Kopf packt und sich wundert. Ich finde, die beiden recht sympathisch und authentisch. 
Aber es gibt auch ein paar kleine und wirklich nur nebensächliche Kritikpunkte, die ich trotzdem nennen möchte. Ich habe mich nur ein wenig über die Darstellung der Drillinge Anna, Simon und Florian gewundert, die an manchen Stellen wie "echte" Kleinkinder rüberkommen und im nächsten Moment doch schon "so alt" wirken. Da musste ich noch einmal zurückblättern, und nachschauen, wie alt sie 
tatsächlich sind. 
Komisch fand ich auch, dass die Geschichte doch eigentlich in der Gegenwart spielt und Eve ihre Unterlagen noch auf Disketten gespeichert hat, obwohl seit ihrer Schwangerschaft erst 5 Jahre vergangen sind. Das ist etwas unpassend. 
Ansonsten hat mir die Zeit mit Eve und Alice sehr gut gefallen und ich habe die Lesezeit sehr genossen, es war eine schöne Abwechslung.