Rezension

Das Unmögliche wird möglich

Das Nachthaus -

Das Nachthaus
von Jo Nesbo

Bewertet mit 4 Sternen

Der vierzehnjährige Richard Elauved lebt noch nicht lange bei seinen Adoptiveltern in Ballantyne. Als er mit seinem Freund Tom einem Fremden einen Telefonstreich spielt, wir dieser vom Hörer gefressen. Für die Polizei ist Richard ein Verdächtiger und Lügner in einem Vermisstenfall. Karen ist Richard einzige Freundin und sie glaubt ihm. Gemeinsam suchen sie nach Antworten und dem Ursprung des Bösen im Spiegelwald. 

Richard ist der heranwachsende Held dieser Geschichte und kein netter Junge, denn er hat schreckliche Angst und Schuld im Herzen. Nach und nach offenbart sich, warum. Aber er reflektiert sein Verhalten schließlich und zeigt sich äußerst mutig und standhaft. 

Jo Nesbø kreiert eine fantasievolle Horror-Geschichte, leicht zu lesen und so mitreißend, dass ich das Buch nicht freiwillig aus der Hand legen wollte. Es ist ziemlich düster und bizarr. Die Handlung ist nicht vorhersehbar und teilt sich in drei Komponenten, wobei dem ersten Teil mehr als die Hälfte zukommt. Mit steigender Seitenzahl gibt es einige Wendungen und es wird ziemlich verrückt, bist die Geschichte einen zufriedenstellenden Abschluss findet. So lotet Jo Nesbø gekonnt das Gute und Böse aus, die schwarze und weiße Wortmagie als Gegenstand der Schauergeschichte. "Das Nachthaus" schöpft dabei aus Horrorklassikern wie Franz Kafkas Verwandlung, wobei noch andere Werke Erwähnung finden, da Karen Richard für Bücher begeistert. Dabei wechseln sich wirklich starke Ideen, in der ersten Hälfte, mit Schwächeren zum Ende ab, die dafür aber der logischen Zusammensetzung dienen. 

"Das Nachthaus" ist genau das richtige Verwirrspiel für Fans von schaurigen und verrückten Gruselgeschichten und Psychothrillern, und hat wenig gemein mit den Krimis von Jo Nesbø.