Rezension

Wirrer Ritt

Das Nachthaus -

Das Nachthaus
von Jo Nesbo

Bewertet mit 5 Sternen

Als der Neue in der stinklangweiligen Kleinstadt Ballantyne gehört Richard nicht unbedingt zu den beliebten Kids und so hängt er meist mit seinem Klassenkameraden Tom rum, der ebenfalls nicht viele Freunde hat. Als Tom nach einem Telefonstreich verschwindet glaubt natürlich keiner im Ort Richards haarsträubende Geschichte und als kurz darauf ein weiterer Klassenkamerad nicht nach Hause kommt, nachdem er bei Richard zu Besuch war, gerät er weiter unter Verdacht.

Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich seit Ewigkeiten keinen Nesbo mehr gelesen habe, bin mir aber durchaus bewußt, dass dieses Buch so ganz anders ist als das, was man von dem Autor sonst gewöhnt ist. Ganz im Stile eines Stephen King wird hier ein typisches Horrorszenario aufgebaut und ich fand es klasse. Schon nach wenigen Seiten bin ich förmlich in die Geschichte gesaugt worden und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich liebe das Setting. Was mich hier aber so euphorisch macht wird Stammleser des Autors aber wahrscheinlich eher abstoßen. Der Autor ist mit der ungewöhnlichen Story ein Wagnis eingegangen, das für mich gut funktioniert hat und das Fans ihm sicher verzeihen werden, wenn es ihnen nicht gefällt.

Das Buch ist als Roman katalogisiert, Fans erwarten einen Krimi/Thriller, bekommen aber eher eine fantastische Geschichte ala Needful Things. Darauf muss man sich einlassen. Wenn man dranbleibt überrascht der Autor im zweiten Teil des Buches mit einem Plottwist, um dann im dritten Teil alles noch einmal auf links zu drehen. Da muss man dann als Leser erstmal kurz durchatmen, die Gedanken ordnen und letztlich anerkennen, was für eine tolle Idee das war. Mir hats super gefallen, ich fühlte mich an meine Anfänge im Horrorgenre erinnert und habe die Lektüre sehr genossen.