Rezension

#Daumenhoch

Brixton Hill - Zoë Beck

Brixton Hill
von Zoë Beck

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zoë Becks “Brixton Hill” ist ein gut konstruierter und kraftvoll erzählter Polit-Thriller, der sich vorwiegend mit der sozialen Ungleichheit und Internetkriminalität beschäftigt.

Neben diesen sehr komplexen, aber hochinteressanten Thematiken, beschäftigt mich aber eine Sache weit übers Lesen hinaus. Es geht um soziale Medien, dem Missbrauch von Daten und die gewaltige Macht des Internets. Wie gläsern ist man wirklich? Was gibt man mit nur einem Klick, einer unbedachten Eingabe von sich preis? Täglich genießt man die Vorzüge des Internets, die Gefahren beachtet man erst dann, wenn es zu spät ist.

Mit genau diesen Folgen muss sich nun die Protagonistin Emma Vine, Mitglied der englischen Oberschicht, herumschlagen. Sie wird nicht nur von einem scheinbar unberechenbaren Hacker gestalkt sondern auch Opfer zweier Anschläge, bei denen Menschen ums Leben kamen. Da sie das einzige Bindeglied der Vorfälle ist, steht sie unter dringendem Tatverdacht. Emma weiß, wer ihr das Ganze in die Schuhe schieben will. Trotzdem möchte keiner ihren skurrilen Vermutungen Glauben schenken. Auf der Suche nach Beweisen deckt sie unfassbar skrupellose Machenschaften auf.

"Brixton Hill" war für mich das erste Buch von Zoë Beck und ich würde jederzeit wieder nach einem Werk von ihr greifen. Allein ihrer kühlen und sachlichen Erzählweise wegen.

Da sie neben der Haupthandlung gekonnt weitere Handlungsstränge kurz und informativ einbindet, entsteht auf knapp 380 Seiten eine komplexe Geschichte.

Die gut recherchierte und nicht ganz leichte Thematik erzählt sie locker und nüchtern. Zweifellos kauft man ihr jedes Wort ab, empört sich über die rücksichtslosen Machenschaften der Reichen, bekommt Angst vor Stalking und Datenmissbrauch.

Stellenweise hätte es für meinen Geschmack noch temporeicher zugehen können, doch die unterschwellige Spannung fesselte mich die gesamte Lesezeit über.