Rezension

Dem Untergang geweiht

Malé - Roman Ehrlich

Malé
von Roman Ehrlich

Bewertet mit 2 Sternen

Roman Ehrlich (*1983) entführt uns mit seinem Roman in die Hauptstadt der Malediven. Das Urlauberparadies, vor allem bei Honeymoonern beliebt, ist durch den Klimawandel dem Untergang geweiht. Schon jetzt stehen Bereiche der Stadt unter Wasser. Schlammig ist es dort, schmutzig. Die Einwohner sind schon auf andere Atolle ausgewichen, hier halten sich fast nur noch Aussteiger auf.
Roman Bauch ist einer der Besucher. Er ist der verzweifelte Vater von Mona Bauch, einer Schauspielerin, die hier verschollen ist. Da er nicht an ihren Tod glauben will, sucht er nach seiner Tochter, die angeblich mit einem deutschen Lyriker liiert war. Die amerikanische Literaturwissenschaftlerin Frances Ford unterstützt ihn bei der Suche.
Nach und nach lernen wir Leser die verschiedensten Menschen kennen, die es auf das Atoll verschlagen hat. Wir erleben ihren Drogenrausch mit und erfahren von Versorgungsengpässen.
„Gerüchte und Geschichten, Berichte von Sichtungen, von Spuren, Schemen und Schatten unmenschlicher, ungebetener Erscheinungen häufen sich unter den Ausgestiegenen auf der Insel der ehemaligen Hauptstadt.“ (Seite 76)

Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen. Nicht enden wollende Sätze mit einer Unmenge von Aufzählungen verleiteten mich dazu, auch mal ein paar Zeilen zu überspringen. Trotzdem ist der Aufbau so gestaltet, dass die Hoffnung auf weiterbringende Szenen mich nicht aufgeben ließen. Wobei ich im Nachhinein zugeben muss, dass mich die Lektüre nicht schlauer gemacht hat.
Auch wenn das Buch 2020 für den Deutschen Literaturpreis nominiert war, hat sich das Lesen für mich nicht gelohnt.