Rezension

Der bisher schwächste Band der Kult-Reihe

Zorn - Kalter Rauch - Stephan Ludwig

Zorn - Kalter Rauch
von Stephan Ludwig

Dem 5. Band um die beiden Kult-Ermittler Zorn und Schröder habe ich bereits seit Monaten entgegengefiebert. Entsprechend hoch war auch meine Erwartungshaltung an diesen Thriller.

Zorn und Schröder, der diesmal Vorgesetzter von Zorn ist, ermitteln in einem reichlich mysteriösen Fall. Ein künstliches Hüftgelenk wird in einem Mülleimer gefunden. Die Besitzerin des Hüftgelenks ist schnell ermittelt, allerdings ist diese spurlos verschwunden. Der etwas merkwürdige Ehemann der Hüftgelenkbesitzerin weiß nicht, wo seine Frau steckt. Entsprechend schwierig gestaltet sich die Ermittlungsarbeit von Zorn und Schröder, die relativ planlos ist, und bei der Kommissar Zufall etws zu oft zu Hilfe kommt.

Die Story wird durch einzelne  Handlungsstränge aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Die Ermittlungsarbeit von Zorn und Schröder wechseln ab zwischen Zorns privaten Problemen, die Erlebnisse des Ehemanns der Verschwundenen, dessen Leben langsam aber sicher vollkommen aus den Fugen gerät, und die Sichtweise einer weiteren, anfangs sehr geheimnisvollen Person.

Die Perspektivenwechsel erfolgen sehr schnell, was der Geschichte Spannung und Tempo gibt.

Stephan Ludwig ist ein guter Erzähler. Die Dialoge zwischen Zorn und Schröder sind total klasse. Ich mag diesen verschrobenen, egoistischen Einzelgänger Zorn und seinen trockenen Humor, genauso wie seinen eifrigen, etwas unterwürfigen Kollegen Schröder.

Entsprechend unterhaltsam ist dieser Thriller, den ich allerdings eher als Krimi bezeichnen würde. Für einen Thriller fehlt mir dann doch die Hochspannung, die hier leider nicht vorhanden ist. Ich konnte das Buch gut aus der Hand legen, so richtig gefesselt hat mich die Geschichte dann doch nicht.
Das Ende der Geschichte wirkt allerdings etwas zu konstruiert. Es hat mich nicht überzeugt.

Von mir gibt es 3,5 Sterne für diesen unterhaltsamen 5. Kriminalfall von Zorn und Schröder. Wer weniger auf Hochspannung, sondern auf die Wortwechsel zwischen Zorn und Schröder Wert legt, sollte das Buch unbedingt lesen.