Rezension

Der erste Fall für King und König

Highland Crime – Die tote Tänzerin -

Highland Crime – Die tote Tänzerin
von Charlotte McGregor

Bewertet mit 5 Sternen

„...Und Highland Games klangen nach einer guten Gelegenheit, tief in die Materie einzutauchen. Also hatte ich mir spontan Zimmer in einem Pub gebucht...“

 

Die 45jährige Fanny König ist nach dem Brand in ihrer Schneiderwerkstatt zu einer Reise durch Schottland aufgebrochen. Sie möchte Land und Leute näher kennenlernen.

Die Autorin hat einen amüsanten und abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Als Handlungsort wählt sie das kleine Städtchen Kirkby, das ich schon von ihren Schottlandromanen kenne.

Der Schriftstil ist locker und leicht, durchsetzt mit einem feinen Humor.

 

„...Was soll mir schon passieren? Ich bin in einer Gegend, wo das aufregendste Mysterium immer noch das Ungeheuer von Loch Ness ist...“

 

Der Satz fällt bei einem Gespräch mit ihrer Freundin in München. Im Pub beobachtet sie die Leute. Einer weckt ihr besonderes Interesse, nicht als Mann, sondern als versnobter Einzelgänger. Sie lässt sich nette Begriffe für ihn einfallen. Doch George King hat eine bewegte Vergangenheit als investigativer Journalist hinter sich. Kirkby ist sein Fluchtort.

Als das Kleid einer Tänzerin zerstört wird, bietet ihr Fanny an, ihr ein Neues zu nähen. Sie ahnt, dass es Probleme geben würde.

 

„...Die Schwierigkeiten fanden mich. Doch was genau das bedeutete, davon hatte ich in dem Augenblick noch keine leiseste Ahnung...“

 

Fanny nimmt an einer Fahrt über den Loch Ness teil und sieht im Wasser eine Frau. Sie ist tot. Es ist ausgerechnet Gwen. Da sie die Befragung durch den Kommissar für unterirdisch hält, nimmt sie selbst Ermittlungen auf.

Auch George King lässt der Fall keine Ruhe. Er recherchiert im Internet. Wer könnte am am Tod einer Tänzerin für Highland Dancing Interesse haben? Der Fall führt beide zusammen, momentan nur bei den Ermittlungen, aber wer weiß!

Gut beschrieben werden der Ort und seine Bewohner. Wer schon andere Romane der Autorin kennt, wird auf viele alte Bekannte treffen. Ich fand es spannend, das Ganze mit den Augen einer Deutschen zu betrachten. Fanny ist zugänglich und fügt sich schnell ein. Das gilt allerdings für einen tierischen Protagonist nicht. Ihr Dackel Rudi mag zwar seine Stärken haben, wird aber schnell laut und knurrend, wenn ihm etwas nicht passt.

Mir gefällt Fannys trockener Humor.

 

„...Die Vernunft riet mir, nach Hause zu gehen und mich aufs Sofa zu legen, aber auf Vernunft hatte ich gerade keine Lust...“

 

Es gibt sehr viele Feinheiten im Buch zu entdecken, auf die ich nicht eingehen kann und will.

Wichtig ist das Nachwort. Dort legt die Autorin dar, was sie mit der Geschichte bezweckt hat und was nicht. Ein Figurenverzeichnis ergänzt das Buch.

Das Buch hat mich ausgezeichnet unterhalten. Ich hoffe auf weitere Bände.