Rezension

der gefallene Prophet und die Verfluchte

Hades' Hangmen - Rider - Tillie Cole

Hades' Hangmen - Rider
von Tillie Cole

Im mittlerweile vierten Band der Hades Hangmen von Tillie Cole wird die Geschichte von Rider bzw. Cain erzählt. Der ehemalige Prophet und Hangmen sitzt nun im Gefängnis, wird täglich verprügelt und hadert mit sich, seinen Taten und seinem Glauben. Er ist schon fast gebrochen, als plötzlich eine neue Gefangene neben ihm einquartiert wird, die ihm neue Hoffnung schenkt und aus seiner Taubheit reißt. Doch Riders Zwilling plant Böses und wieder einmal wird Rider vor die Entscheidung gestellt, wem seine Loyalität gilt, was richtig und falsch ist.

 

Wie auch schon die Vorgängerbände wird dieses Buch aus der Ich-Perspektive der beiden Protagonisten geschildert und auch Styx hat ein paar Kapitel bekommen, sodass man ebenfalls die Perspektive der Hangmen bekommt und mehr über deren Leben erfährt, was mir sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil lässt sich wie gewohnt flüssig lesen und Tillie Cole gelingt es einmal mehr, die Qualen ihrer Protagonisten so plastisch zu schildern, dass es mir das Herz zusammengezogen hat und gegen Ende sogar die ein oder andere Träne geflossen ist.

 

Dieser Band verfolgt einen ganz anderen Ansatz als die vorherigen Bände und der Fokus liegt hier mehr auf Rider und seiner Zerrissenheit sowie den Vorgängen in der Sekte. Harmony übernimmt hier eher den Part der Starken, was ich toll fand, da es eine nette Abwechslung zu den vorherigen „Frau muss gerettet werden“ Geschichten darstellt. Und mir war ihre kämpferische Art sehr sympathisch.

 

Zudem wartet die Autorin in diesem Band mit so einigen Überraschungen auf, die ich nicht habe kommen sehen bzw immer erst wenige Seiten vorher. Daher konnte ich das Buch auch kaum aus der Hand legen und habe es regelrecht verschlungen.

 

Wirklich gut fand ich auch, dass in diesem Band einmal die „hässliche“ Seite der Hangmen gezeigt wird. Sie sind nun mal ein MC und keine Kuscheltruppe und die Autorin zeigt das wunderbar. Natürlich war ich dennoch sauer auf die Hangmen, aber das zeigt ja nur, dass es der Autorin gelungen ist, mich ganz in ihre Geschichte zu ziehen und für die Protagonisten brennen zu lassen. 

 

Das Einzige, worüber ich mich manchmal gewundert und dann der eigenen Realität von Büchern zugeordnet habe, war, dass Rider häufig richtig schlimm verprügelt wurde und mehr tot als lebendig war, aber kurz darauf wieder munter durch die Gegend „gehüpft“ ist. Er muss sehr gutes Heilfleisch haben.

 

Dieser Band hat mich wieder völlig begeistert und mitgerissen und ich bin schon ganz gespannt auf den nächsten, zumal ich auch gerne wissen möchte, wie es mit Rider und den anderen Hangmen und ihren Frauen weitergeht, denn so einige Fragen sind noch offen geblieben.

 

Vielen Dank an NetGalley und den LYX Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.