Rezension

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Der Kampf gegen Santa Ana

Der weiße Stern - Iny Lorentz

Der weiße Stern
von Iny Lorentz

Bewertet mit 5 Sternen

Zunächst ging es den Siedlern in Teja am Rio Colorado gut. Walther Fichtner hatte sich ein Farmhaus erbaut, das zunächst aus nur einem Zimmer bestand. Seine Frau Gisela war hochschwanger. Eines Tages kamen Indianer auf sein Land. Es waren Nemene – Komantschen. Als sie bemerkten, dass er kein Nordamerikaner war, tauschten sie bei ihm einen kleinen Beutel Salz ein, und boten ihm an, mit íhnen zu handeln.  Darauf ließ sich Walter gerne ein und hatte auch manches recht einträgliche Geschäft mit ihnen gemacht.

Ein solches Geschäft war auch die im Klappentext erwähnte Nizhoni. Gisela hatte einen Jungen zur Welt gebracht, konnte ihn jedoch nicht nähren. Bei den in der Umgebung wohnenden Siedlern war auch keine Amme zu finden. Und so machte er sich auf zu den Komantschen, um dort nachzufragen und brachte Nizhoni mit. Diese hatte zunächst Angst vor ‚Fahles Haar‘ wie sie Walther nannte, denn er hatte sie regelrecht und ohne Pause zu seiner Farm geschleift. Er hatte Angst, dass sein kleiner Junge gestorben sein könnte, weil Säuglinge Kuhmilch nicht vertrugen. Doch sie kamen noch rechtzeitig und ab diesem Zeitpunkt kümmerte sich Nizhoni um den kleinen Josef den sie bei sich Puma nannte.

Den Siedlern ging es also recht gut, bis eines Tages Antonio López de Santa Ana Präsident von Mexiko wurde. Er wollte alle nichtmexikanischen Siedler aus dem Land treiben. Doch die Farmer wollten sich nicht vertreiben lassen und beschlossen zu kämpfen. Walther, der ja die Schlacht von Waterloo mitgemacht hatte – wenn auch nur als Trommelbub, was die Farmer aber nicht wussten – beschloss, ein Heer aufzustellen und Sam Houston wurde der General.

In dieser schweren Zeit war Gisela wieder schwanger und sehr schwach. Sie hatte sich von Josefs Geburt nie ganz richtig erholt. Walther hatte empfohlen, bei Gefahr nach Louisiana zu fliehen, doch die Frauen der anderen Siedler hatten sie überstimmt, und so machten sie sich auf den Weg zu Rachels Eltern. Außerdem sollte es dort in San Felipe de Austin eine Hebamme geben…

Wird Walther die Farmer, die noch nie in einem Heer gedient hatten, zu einem solchen zusammenschweißen können? Werden sie Santa Ana, der doch ein weit größeres Heer geschulter Soldaten hat, überhaupt besiegen können?  Und wie lange würde Walther seine Frau, die doch wieder schwanger war, nicht sehen können? Die anderen Farmersfrauen hielten nichts von Nizhoni, sie war ja nur eine Indianerin, eine Sklavin. Doch Gisela behandelte sie wie eine Freundin. Würde Walther die Geburt erleben oder noch im Krieg sein, wenn es soweit war? All dies erfährt der geneigte Leser in diesem Buch.

Ich bin, da ich den Vorgängerband ‚Das goldene Ufer‘ gelesen habe, mit großen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Und ich wurde nicht enttäuscht! Iny Lorentz hat es wieder geschafft, mich mit ihren gut beschriebenen Protagonisten zu fesseln. Die Spannung, wie Walther mit den Siedlern, die aus drei verschiedenen Nationen – Irland, Italien und Polen – bestehen, zurechtkommt. Wie er sie dazu bringt, nicht mehr gegeneinander zu arbeiten, sondern füreinander. Und dann der Kriegszug gegen Santa Ana. Ich habe das Buch gestern begonnen und heute fertig gelesen, konnte es fast nicht aus der Hand legen. Es hat mich gepackt und war spannend vom Anfang bis zum Ende. Dieses Buch kann ich allen Iny-Lorentz-Freunden empfehlen, denn es hat mir sehr gut gefallen.