Rezension

Der Koffer

Der Koffer - Robin Roe

Der Koffer
von Robin Roe

Bewertet mit 4.5 Sternen

Da ich die Blogtour zu den aktuellen Königs Kindern verfolgt habe, hatte ich schon eine grobe Ahnung, um was es in dem Buch geht, aber trotzdem hat es mich dann völlig umgehauen.

Ich sitze nun schon eine Weile vor dem Computer und weiß gar nicht recht was ich schreiben soll. Es gibt Bücher, da fällt einem eine Besprechung schwer. Nicht weil sie schlecht sind, sondern weil man nicht weiß, ob man mit seinen Worten der Geschichte gerecht werden kann. Und dies ist so eine Geschichte für mich.
Der Schreibstil von Robin Roe ist sehr flüssig und sie erzählt die Geschichte von Julian und Adam spannend und fesselnd. Ich habe das Buch an einem Sonntag ausgelesen. Musste es aber immer wieder weglegen, um das gelesene erst mal Sacken zu lassen. Und um darüber nachzudenken. Mich hat die Geschichte sehr aufgewühlt und auf der Gefühlsebene voll getroffen. Öfters wäre ich am Liebsten in das Buch hinein gesprungen und hätte Julian beschützt.  

Julian ist zwar schon 14 Jahre alt, erinnert einen aber eher an einen 10 jährigen Jungen, warum dies vermutlich so ist, erfährt man im Verlauf der Handlung, bzw. man schließt seine eigenen Rückschlüsse. Julian ist ein sehr ruhiger Junge, der Probleme mit dem Lesen, Schreiben und dem Sprechen hat. Mich als Legasthenikerin, die früher starke Probleme mit dem Sprechen hatte, hat dies natürlich gleich noch mal mehr aufgewühlt, da er mich unweigerlich an mich selbst erinnert hat. Und da ich genau weiß, wie es ist, tat er mir so Leid. Im Verlauf der Handlung passieren noch so einige Dinge, sodass mein Mitleid für ihn immer mehr wuchs und ich auch mal ein paar Tränchen in den Augen hatte. 

Adam ist ein toller Charakter, er ist schon 17 Jahre alt und immer auf dem Sprung. Alle scheinen ihn zu mögen und er hat so eine Art, die alle aufmuntert. Sein strahlen geht in andere über. Außerdem leidet er an ADHS. Seine Mutter ist auch toll, eine richtige Löwen Mutter. Seinen Freund Charlie fand ich sehr erheiternd, er hat die Atmosphäre gerade zu Beginn sehr aufgelockert.

Es gab so einige Szenen, die mir eine Gänsehaut beschert haben. Nicht nur einmal konnte ich nur den Kopf schütteln. Die Mitarbeiter an der Schule, auf die Adam und Julian gehen sind mir allesamt bitter aufgestoßen und hier fällt es mir, vielleicht bin ich da auch zu naiv, schwer zu glauben, dass so viele inkompetente Menschen es an eine Arbeitsstelle schaffen.Gegen Ende gab es eine dramatische Szene, die ich etwas gestellt fand. Da mussten so einige Zufälle zusammenspielen. Aber davon abgesehen hat mir das Buch sehr gut gefallen. Wobei dies nicht die richtige Bezeichnung ist, den es erscheint mir irgendwie falsch zu sagen, so eine Geschichte hat mir gefallen.

Fazit:
Ein Buch, welches mich noch lange beschäftigen wird.
Zu sagen, ich fand es schön, erscheint mir falsch, den an der Geschichte von Julian ist so einiges unschön. Doch finde ich sie wertvoll und lesenswert.
Emotional und aufwühlend.
Schockierend.
Macht nachdenklich.
Klare Leseempfehlung.
4,5 Sterne