Rezension

Der siebte Band um den Zauberlehrling-Polizisten Peter Grant

Die Glocke von Whitechapel - Ben Aaronovitch

Die Glocke von Whitechapel
von Ben Aaronovitch

Bewertet mit 4 Sternen

In den Bibliotheken des Folly finden sich haufenweise solche und ähnliche Werke - enthusiasitsche Theorien, die bis zum Tod verteidigt wurden, ohne dass es irgendwelche Belege dafür gegeben hätte. Oder, wie Abigail sagte:" Das haben die Leute also vor dem Internet gemacht." (...)

Inhalt:
Endlich ist es den Mitarbeitern der 'Einheit Spezielle Analysen' aus dem ehrwürdigen Folly gelungen, den gesichtslosen Gegner zu enttarnen - jedoch nicht dingfest zu machen. So beobachten Nightingale und sein Lehrling Peter Grant die ihnen bekannten ehemaligen Mitglieder der 'Little Crocodiles', da Martin Chorley, wie der Gesichtslose in Wirklichkeit heißt, diese hin und wieder für seine Zwecke nutzt. Und sie haben damit Erfolg, finden heraus, dass Chorley mit Unterstützung der abtrünnig gewordenen Lesley May altrömische Artefakte zusammenstiehlt und scheinbar den Bau einer gigantischen, magischen Glocke in Auftrag gegeben hat. Nach und nach kommen Peter und sein Boss hinter die wahren Ziele: Chorley will eine Gottheit töten! Die gesamte Flussfamilie von London schwebt damit womöglich in Lebensgefahr. Können Nightingale und Peter dieses mörderische Unternehmen verhindern?

Meinung:
Nach dem mäßigen Kurzroman 'Geister auf der Metropolitan Line' folgt der siebte reguläre Roman um den Zauberlehrling und Police Detective Peter Grant. In 'Die Glocke von Whitechapel' wird auch die Handlung um den gesichtslosen Gegner sowie Lesley May voran getrieben, welche London scheinbar richtig hart attackieren wollen. Damit hat der englische Autor Ben Aaronovitch sehr schnell Spannung aufgebaut und führt den Leser mit seinem mittlerweile sehr vertrauten Sarkasmus und vielen detaillierten Ausführungen in Architektur und Geschichte von und über London durch die Seiten. Mich persönlich spricht der Roman sehr gut an; die Karten liegen auf dem Tisch und eine Art Lauerspiel beginnt. Wie ebenfalls von den vorherigen Bänden gewohnt nutzt Aaronovitch die Action wohl dosiert, auch wenn dabei dann doch ein nicht unerheblicher Schaden entsteht. Liest man andere Kritiken, wurde das Buch tatsächlich mehrmals frühzeitig weggelegt - leider verpassen diese Leser wirklich interessante Seiten, wobei mir Peters Gefangennahme sowie die Fae Fingerhut besonders gut gefallen haben. Irgendwo war wohl vermerkt worden, dass dieser Band der letzte der Serie sein würde, was sich aus heutiger Sicht nicht bewahrheitet hat. Trotzdem wirkt der Roman schon wie ein Show-Down und rundet irgendwie schon den Zyklus um den gesichtslosen Gegner ab. 'Die Glocke von Whitechapel' ist ein gelungener Roman, der alle Facetten aus der Schaffenswelt des Autors aufweist und fesselt. Umso größer ist die Freude, dass weitere Peter-Grant-Romane folgen werden...

Fazit:
Spannendes Finale um Peter und Nightingale gegen die abrünnige Lesley May und den Gesichtslosen... gelungener Urban-Fantasy-Roman.

8,1 Sterne