Rezension

Der Thrill fehlt

Pfad der Lügen - Lucy Dawson

Pfad der Lügen
von Lucy Dawson

~~Die junge Mutter Sally wacht eines Morgens am Rand einer Klippenlandschaft in einem Taxi auf, ohne jede Erinnerung, wie sie an diesen 250 Meilen von ihrem Zuhause entfernten Ort gekommen ist. In ihrer Tasche befindet sich ein von ihr geschriebener Abschiedsbrief und das passende Geld für das Taxi findet sie dort ebenfalls. Wollte sie wirklich Selbstmord begehen? Sally ist überzeugt, dass das nicht wahr sein kann und versucht herauszufinden, was wirklich in dieser Nacht passiert ist. Ihre Familie jedoch glaubt eher an die Selbstmordabsicht, das erschwert natürlich Sallys Such nach der Wahrheit. Oder war sie doch so von ihrem anstrengenden Alltagsleben überfordert, dass sie ihrem Leben ein Ende setzen wollte?
Die britische Bestsellerautorin Lucy Dawson hat mit „Pfad der Lügen“ einen neuen Thriller geschrieben. In einem sehr gefälligen, flüssigen Schreibstil erzählt sie eine leider etwas langatmige Geschichte. Der Spannungsbogen als solcher ist nicht vorhanden, es ist eher eine Linie mit ein paar Ausreißern nach oben. Viel wird über den Stress einer jungen Mutter mit zwei Kindern berichtet, sicherlich eine unumstößliche Tatsache, gehört in dem Ausmaß für mich aber nicht in einen Thriller. Die Protagonisten handeln teils nicht nachvollziehbar, das macht manche Passage etwas unrealistisch. Dieses Szenario zieht sich leider durch die komplette Geschichte, so dass ich Probleme hatte, mit irgendeiner handelnden Person mitzufühlen. Nur dem einfach zu lesenden Schreibstil ist es zu verdanken, dass man als Leser sehr schnell durch das Buch liest, ein dicker Pluspunkt für die Autorin.
Das Cover wirkt düster und bedrohlich, es passt sehr gut zum Klappentext, der mich übrigens sehr neugierig auf diesen Thriller gemacht hatte. Der Titel hebt sich nicht von anderen Titeln in diesem Genre ab, gefällt mir aber recht gut.