Rezension

Der Vergangenheit gegenüber

Finding Back to Us - Bianca Iosivoni

Finding Back to Us
von Bianca Iosivoni

Die Geschichte:

Callie kehrt nach vielen Jahren für einen Sommer zurück in ihre Heimatstadt. Zurück zu ihrer Familie. Doch der erste Mensch auf den sie trifft, den will sie eigentlich nicht treffen. Es ist Keith. Keith ist Schuld an dem Tod ihres Vaters, aber auch ihr Stiefbruder.
Mit der Begenung von Keith und ihrem Aufenthalt in ihrem Elternhaus beginnen auch die Albträume. Erinnerungen, die sie 7 Jahre lang von sich geschoben hat. Die Wut und Hass gegenüber Keith kommen wieder hoch und der Sommer fängt an sich zu etwas ganz schlimmen für Callie zu entwickeln. Aber sie tut dies hier für ihre Schwester... Sie schafft es sich zusammen zu reisen und den Sommer zu überstehen... oder etwas nicht?

Meine Meinung:

Ich hole jetzt vielleicht etwas aus, aber das ist mir wichtig, dass ich das vorab los werde.
Ich habe erst Ende Juli 2019 so richtig angefangen zu lesen. Vorher habe ich mich nie dafür interessiert. Ich konnte mit Büchern nichts anfangen. Ich weiß auch nicht was den Wandel herbeigeführt hat, aber es ist passiert. Seit dem erkundige ich mich auch weit im Voraus, wann neue Bücher veröffentlicht werden. Relativ schnell bin ich auf dieses Buch aufmerksamgeworden. Der Klappentext hat mich bereits sofort fasziniert. Man könnte schon fast sagen, dass ich wirklich mit dem Beginn meines neuen Hobbys auf dieses Buch gewartet habe.
Jetzt wurde es endlich veröffentlicht und es ist direkt in meinem Regal gelandet. Auf meinem SuB hat es nicht lange verweilt. Es wurde direkt gelesen.

Da ich bereits ein Buch von dieser Autorin gelesen hatte, wusste ich was mich bezüglich des Schreibstils erwartet und ich war wie bereits von dem ersten Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, sehr begeistert.
Es lies sich sehr flüssig und schnell lesen. Der Schreibstil ist modern. Ich lese gerne Bücher von Bianca Iosivoni.

Das Cover ist ehr schlicht gehalten. Das Muster ist ein bisschen wie Marmor gemacht. Durch das Türkis oder Mintgrün (wie man es nennen möchte) wirkt es auffällig und nicht zu überheblich. Der Titel ist hochgedruckt, so dass man ihn beim drüberfahren über den Einband ertasten kann. Das Cover ist ganz schön.

Ab hier können SPOILER enthalten sein!

Der Klappentext hat mich ja bereits sehr überzeugt und er hat nicht zu viel versprochen.
Die Geschichte war für mich sehr emotional. Es geht wirklich viel um den Tod um Callies Dad und die Trauer, die Callie trotz 7 Jahren immer noch empfindet.
Ich konnte mich in Callie oft hineinversetzen. Bei mir ist leider vor 1,5 Jahren auch ein sehr wichtige Mensch in meinem Leben gestorben. Bei mir war es nicht mein Dad, aber mein Opa und dieser war für mich wie ein Dad. Deshalb war es für mich auch extrem emotional, weil ich eben selbst noch Momenta habe, in denen ich um ihn trauere. Am Anfang habe ich es auch verdrängt und mich nicht daran erinnern wollen, aber inzwischen kann ich offen mit jedem darüber reden. Diese Phase hat Callie noch lange nicht erreicht und deshalb kann ich ihr Verhalten sehr oft nachvollziehen. Für viele wirkt es als wäre sie bockig oder kindisch, aber jeder geht mit Trauer und Verlust anders um. Ich hätte Callie auch gerne in manchen Momenten genommen und geschüttelt, aber verstehen konnte ich sie trotzdem.
Ich fande es wie gesagt sehr emotional.
Die Geschichte war einfach für mich perfekt.

Die Charaktere waren mir sehr sympatisch. Ich fande Keith besonders toll. Er hat Callie nicht gedrängt und wusste doch immer was los war. Er ist am sensibelsten mit allem umgegangen, aber er war auch der Einzige, der wirklich wusste, was vor Jahren passiert war. Mich wundert es wirklich, dass er so lange dicht gehalten hat. Das machte ihn aber noch viel symaptischer.

Mein Fazit:

Ich kann kein schlechtes Haar an dem Buch lassen. Ich möchte auch deshalb kein Sternchen abziehen. Das Buch hat das gehalten, was der Klappentext mir bereits versprochen hat. Es war für mich eine Emotionsbombe und ich habe mit allen mitgelitten.
Der einzige Kritikpunkt wäre, dass das Ende vielleicht noch ein bisschen genauer gewesen wäre. Wäre schön gewesen, zu erfahren, wie die Gemeinde auf die beiden reagiert hat und ob alles wirklich gut geworden ist. Was Callie bezüglich ihres Studiums gemacht hat und was sie nun arbeitet. Solche Fragen sind einfach leider offen geblieben. Aber dafür ziehe ich kein Sternchen ab.