Rezension

Detailreich und opulent

Die Tochter des Fechtmeisters - Sabine Weiß

Die Tochter des Fechtmeisters
von Sabine Weiß

Bewertet mit 4 Sternen

Autorin Sabine Weiß nimmt uns, wie wir Leser es von ihr gewöhnt sind, auf eine Reise in die Vergangenheit mit. Diesmal nach Rostock bzw. Frankfurt in den Jahren 1608- 1610. Es ist die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg, dessen Vorzeichen sich mehren. Die einzelnen Fürstentümer Deutschlands sind unterschiedlicher Meinung was die Religion, katholisch oder protestantisch, angeht. Die sieben Kurfürsten haben einen schwachen Mann, Rudolf von Habsburg, zum „Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ gewählt. Er widmet sich in der Prager Burg lieber seinem Kuriositätenkabinett als zu regieren. 
Dies ist das historische Umfeld, in dem Sabine weiß ihren packenden Roman angesiedelt hat.

In mehreren dicht gewebten Erzählsträngen begeben wir uns mit Clarissa, der Tochter des Fechtmeisters Fritjoff, in allerlei Gefahren. Clarissa ist eine ungewöhnlich Frau, da sie die Kunst des Fechtens beherrscht wie die Schüler ihres Vaters.

Wir erfahren Wissenswertes über die Fechtkunst, ohne dass das Fachwissen aufdringlich vermittelt wird. Schwert, Rapier, Degen oder Florett – was ist die Waffe der Wahl? Welche der zahlreichen Schrittfolgen bietet die nötige Standfestigkeit, welche ist die beste Basis zum Zustechen? All dies ist elegant in die Geschichte verwoben.

Fazit:
Wer sich für Geschichte und dieser Epoche interessiert, wird eine Fülle von gut recherchierten Details finden. Spannung und Gefühl kommen auch nicht zu kurz.
Mir hat’s gefallen, daher vier Sterne.