Rezension

Die apokalyptischen Reiter

Snowshill Academy – Nebelnacht -

Snowshill Academy – Nebelnacht
von Laili Atlas

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Eine unkonventionelle Protagonistin, dunkle Geheimnisse und Gothic-Vibes: eine düs­tere Dark Aca­demia-Roman­tasy für Fans von »Gothikana«, Laura Cardea und Stella Tack

Nach dem mysteriösen Tod ihrer Schwester an die Snowshill Academy zu­rück­zu­kehren, fällt Sindre alles andere als leicht. Als Ge­rüchte von un­heim­lichen kopf­losen Rei­tern auf­kommen, die auf der Jagd nach Opfern das Land durch­streifen, ist sie daher fest ent­schlos­sen, nichts auf den Aber­glauben zu geben und sich auf ihren Unter­richt zu kon­zen­trieren. Leider er­weist sich das als schwierig, als immer mehr Men­schen ver­schwin­den. Und dann be­hauptet der ge­heim­nis­volle River, dass ihre Schwester ihm vor ihrem Tod einen Schlüssel ge­stoh­len hat, der an­geb­lich das Tor zur Unter­welt auf­schließt. Zu­sam­men tauchen Sindre und River tief in die Ge­heim­nisse des Inter­nats ein und ent­decken, dass die Um­ge­bung seit Jahr­hun­der­ten das Zent­rum er­bitter­ter Kämpfe dunkler Kräfte ist …

 

Rezension:

Nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester beendete Sindre das vergangene Schul­jahr vor­fristig. Zum neuen kehrt sie zurück an die elitäre Snows­hill Aca­demy. Ihre Eltern setzen sie unter Druck, her­vor­ragende Leis­tungen zu er­zielen, doch Sindre hat die Lust ver­loren. Sie war ohne­hin schon zuvor eine Einzel­gängerin, ihre Schwes­ter war die all­seits Beliebte. Als die schon immer an der Schule kur­sieren­den Grusel­ge­schichten jedoch wahr zu werden schei­nen, be­findet sich Sindre plötz­lich im Mittel­punkt des Ge­sche­hens.

Urban Fantasy an einem Internat. Das ist definitiv nichts Neues. Laili Atlas schickt aller­dings keine junge Schü­lerin neu an den Hand­lungs­ort. Ihre Prota­gonis­tin ist be­reits 17 und be­sucht dieses Inter­nat schon seit Jahren. Und in all diesen Jahren pas­sierte hier nichts Un­ge­wöhn­liches und be­stimmt nichts Über­natür­liches. Das Außer­ge­wöhn­lichste ist viel­leicht, dass die Snows­hill Aca­demy aus einer alten Kloster­schule her­vor­ging und die letzten Nonnen hier noch ein Wohn­recht auf Lebens­zeit haben. … und ihre eige­nen Vor­stel­lungen, was für Jugend­liche sittsam ist. Dass in einem solchen Ambiente Grusel­ge­schich­ten be­liebt sind, ist keine Über­ra­schung. Nur be­ginnen diese Grusel­ge­schich­ten an­schei­nend plötz­lich wahr zu werden. Zu­nächst konzen­triert sich die Autorin aller­dings auf die seeli­schen Be­lange ihrer Prota­gonis­tin, die ihre Zwil­lings­schwester ver­loren hat. Wie sich erst lang­sam heraus­stellt, waren die Schwes­tern sehr ver­schie­den. Sindre weiß kaum, was ihre Schwes­ter so alles ge­macht hat. Dazu kommt der Druck, den ihre Eltern stän­dig auf sie aus­üben. Dass sie plötz­lich auch im Zent­rum der über­natür­lichen Ereig­nisse steht, über­fordert sie zu­nächst. Sich zeit­weise an­deu­tende roman­tische Ge­fühle blei­ben dabei sehr dis­kret im Hinter­grund. Das Finale, das durch eine über­ra­schende ‚Ent­tarnung‘ ein­ge­leitet wird, wirkt dann aller­dings sehr abrupt und lässt einen wirk­lichen Ab­schluss im Sinne einer Auf­ar­bei­tung der Vor­komm­nisse ver­missen. Eine Fort­setzung/Weiter­füh­rung scheint je­doch nicht ge­plant zu sein.

Die Autorin überlässt es ihrer Protagonistin, die Ereignisse in der Ich-Form zu erzäh­len.

 

Fazit:

Diese an einem Internat angesiedelte Urban Fantasy konzentriert sich sehr auf die Prota­gonis­tin, endet aber über­ra­schend abrupt.

 

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