Rezension

Gelungenes Setting

Snowshill Academy – Nebelnacht -

Snowshill Academy – Nebelnacht
von Laili Atlas

Bewertet mit 3 Sternen

Potenzial nicht ausgeschöpft

„Snowshill Academy – Nebelnacht“ von Laili Atlas ist eine Dark Academia Romantasy, in der die Heldin einfach nur die Apokalypse aufhalten soll.

Vor drei Monaten starb die Zwillingsschwester von Sindre unter mysteriösen Umständen an der Snowshill Academy. Sie war Sindres engste Vertraute und einzige Freundin, aber nach ihrer Rückkehr an die exklusive Privatschule muss Sinde erkennen, dass sie ihre Schwester scheinbar überhaupt nicht kannte. In ihrem Ehrgeiz, immer und überall die Beste zu sein, hatte Sindre alles andere völlig ausgeblendet. Erst als sie von dem geheimnisvollen River beschuldigt wird, einen Schlüssel zu verstecken, den ihm Sindres Schwester gestohlen haben soll, wird Sindre gezwungen, ihre Umgebung und ihre Mitschüler näher zu betrachten. Inzwischen häufen sich die seltsamen Vorfälle an der Academy und alles steuert auf nichts weniger als den Weltuntergang zu.

 

Die Grundidee hat mir gut gefallen, denn sie steckt voller Potenzial und bietet viele Möglichkeiten. Das düstere Dark-Academia-Feeling der Snowshill Academy ist sehr gut gelungen, auch wenn einige vielversprechende Ansätze nach meinem Geschmack nicht konsequent genug durchgezogen wurden. Die geheimnisvolle und mystische Atmosphäre funktioniert über die gesamte Handlung hinweg, die ausschließlich aus der Perspektive von Sindre erzählt wird. Der Schreibstil von Laili Atlas liest sich leicht und flüssig, aber die Story selbst bleibt für mich persönlich zu oft nur an der Oberfläche.

Sindre ist grundsätzlich eine spannende Hauptfigur, aber ich weiß nicht, ob es nur mir so ging, aber sie ist einfach absolut unsympathisch. Ich kann mir vorstellen, dass dies durchaus Absicht ist, denn Sindre erkennt nach und nach ihre Fehler und arbeitet auch wirklich daran, sich zu ändern. Trotzdem bin ich bis zum Schluss nicht wirklich mit ihr warmgeworden.

Auch zu den übrigen Charakteren konnte ich keine wirkliche Verbindung aufbauen, denn dafür lernt man sie einfach nur zu kurz und oberflächlich kennen. Bei einigen Figuren, wie Sindres Eltern, hatte ich nur Fragenzeichen im Kopf, und auch beim romantischen Erzählstrang sprang der Funke nicht ganz über.

Die Handlung ist stellenweise mitreißend, aber dann wieder konfus und verwirrend. Die Rolle der einzelnen Charaktere bleibt oft unklar und auch der Showdown hat mich nicht komplett überzeugt. Bei Tiefe und Struktur ist eindeutig noch Luft nach oben, wobei das gruselige Setting eindeutig gelungen ist.

 

Mein Fazit:

Gelungene Ansätze, aber nicht voll ausgeschöpft. Von mir gibt es gute drei Sterne.