Rezension

Die Geschichte der ersten Babyklappe

Wie ein Stern in mondloser Nacht -

Wie ein Stern in mondloser Nacht
von Marie Sand

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch erzählt die Geschichte der jungen Hebamme Henni Bartholdy, die in den 50er Jahren die erste Babyklappe aufstellte.

Henni wächst in Berlin in großer Armut in einer Kellerwohnung auf. Ihr kleiner Bruder leidet an einer Lungenkrankheit und ihre Mutter putzt bei den Reichen. Obwohl der Aufschwung voran geht, gibt es noch immer bittere Armut. Neugeborene Babys werden getötet oder ausgesetzt, weil die verzweifelten Mütter mit ihnen überfordert sind. Henni lässt sich zu Hebamme ausbilden und arbeitet in einer Klinik. Hier erlebt sie hautnah die Not der Frauen und überlegt, wie sie helfen kann. Denn auch in ihrer Nachbarschaft gibt es eine schwangere Frau, die ihr Kind auf keinen Fall behalten will. Henni kommt auf die Idee, eine Apfelsinenkiste in ihrem Hinterhof aufzustellen, damit dort die Frauen ihre unerwünschten Babys anonym ablegen können, Und tatsächlich liegt eines nachts ein Baby darin.

Marie Sand hat mit diesem Roman ein noch immer aktuelles Thema aufgegriffen. Mit einem angenehm zu lesenden Schreibstil erzählt sie die Geschichte von Henni Bartholdy, die den Sinn ihres Lebens darin sieht,

unerwünschten Kindern eine Chance zu geben. Und sie beschreibt die große Liebe zu dem Arzt Ed von Rothenburg. Nachvollziehbar und authentisch sind die verschiedenen Charaktere gezeichnet. Die fesselnde Handlung mit ihren unvorhersehbaren Wendungen ließ mich das Buch nur widerwillig aus der Hand legen. Denn schließlich wollte ich ja unbedingt wissen, wie es weiter geht. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 Sterne.