Rezension

Die Geschichte von Britt-Marie

Britt-Marie war hier
von Fredrik Backman

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:
Die 63-jährige Britt-Marie will, dass die Menschen nach ihrem Tod wissen, dass sie da war. Deshalb ist sie auf der Suche nach einem Job...und landet in Borg. Als Verwalterin des Jugendzentrums, das in wenigen Wochen geschlossen werden soll. Wie so ziemlich alles in Borg bereits ist. Das einzige, was insbesondere die Kinder dort noch am Leben hält, ist Fußball. Aber Britt-Marie hasst Fußball. Kein einfacher Start. Und doch lernt Britt-Marie von diesem für tot erklärten Ort, was es heißt, zu leben... Und gibt ihm ihrerseits ein wenig Leben zurück..

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Fredrik Backman ist irgendwie ungewöhnlich - genauso wie die Geschichte, die er in diesem Buch erzählt. Und vielleicht gerade deshalb doch irgendwie passend....

Besonders gut gefallen haben mir die originellen Charaktere. Allesamt sind sie sehr skurril und kurios, haben Ecken und Kanten und auch so einige Macken - allen voran natürlich die Protagonistin Britt-Marie. Sie hat einen Ordnungsspleen und Putzfimmel und hasst Veränderungen jeglicher Art, auch wenn es "nur" das Putzmittel betrifft. Sie selbst bezeichnet sich als fürsorglich und rücksichtsvoll, ihr Mann hingegen als sozial inkompetent, was den Kern der Sache wohl auch eher trifft. Trotzdem ist sie auf ihre eigene, pedantische Art wirklich liebenswert und ich habe sie im Laufe der Geschichte ins Herz geschlossen - ebenso wie die nicht minder skurrilen Bewohner Borgs. Ebenso gut gelungen ist dem Autor die jeweilige Entwicklung und Wandel der Charaktere im Laufe des Buches.

Auch inhaltlich konnte mich das Buch überzeugen. Die Geschichte ist gleichermaßen humorvoll und unterhaltsam wie berührend. Ich bin zwar selbst kein Fußball-Fan, dennoch ist es schön zu sehen, wie der Sport Leute zusammenbringen kann, egal wie unterschiedlich sie auch sein mögen. Und auch wenn Borg auf den ersten Blick ein eher langweiliges Dorf zu sein scheint, so passiert nach Britt-Maries Ankunft doch so einiges (teilweise überraschendes), wodurch die Geschichte dauerhaft spannend bleibt.

Der einzige Kritikpunkt ist für mich das zwar einerseits schöne aber andererseits auch sehr traurige Ende. Ich hätte es mir für Borg, dessen Bewohner und insbesondere für Britt-Marie anders gewünscht... Doch am Ende bleibt: Britt-Marie war hier!

Fazit:
Eine unterhaltsame und berührende Geschichte mit herrlich skurrilen und liebenswerten Charakteren. Mein erstes Buch des Autors konnte mich auf jeden Fall überzeugen und bleibt sicherlich nicht mein letztes.