Rezension

Die Kunst des Mordens

Ostfriesengrab - Klaus-Peter Wolf

Ostfriesengrab
von Klaus-Peter Wolf

Bewertet mit 4.5 Sternen

~~Klappentext:

Als Kommissarin Ann Kathrin Klaasen vor der weiblichen Leiche im Schlosspark Lütetsburg steht, erschrickt sie vor sich selbst. Denn sie erwischt sich bei dem Gedanken: Mein Gott, wie schön sie ist. Die Tote sieht aus wie ein Engel, der sich zwischen den Blüten der Rhododendrensträucher verfangen hat. Oder wie eine Eiskunstläuferin, die elfenhafte Sprünge vollzieht, um die Jury zu beeindrucken. Der Mörder hat sich viel Zeit gelassen, um die Leiche so zu präparieren und in dieser Stellung zu drapieren. Und er will Ann Kathrin damit etwas sagen …

Ich meine dazu:

Tendenz weiterhin steigend!

Dieser außergewöhnliche Fall für Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller trifft absolut meinen Geschmack.
Es ist schon fast als Kust zu bewerten, einen grausam ermordeten Körper so herzurichten, daß ein Betrachter sie als schön bezeichnet. Und das Thema Kunst zieht sich auch wie ein roter Faden durch dieses Buch – sowohl im zu ermittelnden Bereich, als auch im privaten Umfeld der beiden Kommissare.
Natürlich lassen weitere Leichen nicht lange auf sich warten und der Autor gibt gute Einblicke in die Psyche und das Erleben von Täter und Opfer, ohne dabei zu viel zu verraten.

Klaus-Peter Wolf bleibt seinem äußerst flüssigen Schreibstil treu und es macht Spaß, das Buch immer wieder in die hand nehmen zu dürfen. Er schafft es, zum ende des Buches einen Spannungsbogen aufzubauen, der schon fast eines Thrillers würdig ist.

Natürlich haben wir in der Leserunde viel spekuliert und gerätselt, wer der Täter ist und es war im Ansatz auch schon etwas richtiges dabei, aber dennoch haben wir uns hier perfekt auf´s Glatteis führen lassen und mit Spannung der Lösung entgegengelesen.
Ich glaube, so ziemlich allen hat das Buch besser gefallen als seine beiden Vorgänger, auch wenn wir uns einig sind, daß unsere Ermitller schon hin und wieder durch recht ungläubige Handlungen einen kleinen Hau zu haben scheinen... Ich persönlich finde aber, das verschafft dem Buch nur geringfügige Nachteile. (Verschaffte es mir doch auch Bewegung, wenn ich beim Lesen hin und wieder mal grinsend den Kopf schütteln durfte...)

An die recht abrupten Enden der Bücher scheint man sich gewöhnen zu müssen. Doch empfand ich mich zum Ende des ersten Teils noch wie aus der Geschichte gerissen, so denke ich, wären zehn weitere Seiten am Ende dieses Buches nur noch Larifaripalaber gewesen.