Rezension

Die letzten Seiten nicht vor'm schlafen lesen.

Die Hungrigen und die Satten - Timur Vermes

Die Hungrigen und die Satten
von Timur Vermes

500 Seiten Gesellschaftskritik die am Anfang Spaß machen und einem am Ende schlaflose Nächte bereiten. Absolut empfehlenswert.

Der Roman berichtet zunächst aus drei Perspektiven. Die Flüchtlinge im Camp, die Politik, der TV-Sender. Alle haben ihre eigenen Interesse: eine bessere Zukunft – Deutschland stabil halten – Geld verdiene. Doch die Menschlichkeit einer Reporterin stellt das gesamte System der Flüchtlingspolitik in Frage. Die einzige Antwort die danach bleibt lautet: So geht es nicht weiter.

Durch die verschiedenen Figuren, die manchmal mehr und manchmal weniger sympathisch sind leidet man förmlich mit.

Für mich persönlich ein Buch was mich tief im inneren berührt hat, da es auf die Spitze getrieben zeigt, was auch mit unserer jetzigen Flüchtlingspolitik falsch läuft. Denn auch wenn wir heute nicht die Menschen in den Wüsten oder direkt an der Grenze verrecken lassen so sterben sie doch schon im Mittelmeer.

Neben dem doch skurilen und lustigem Schreibstil teilweise spitz sich die Handlung am Ende auf ein extremen Klimax zu. Grausam, schrecklich und Augen öffnend. Doch es bietet auch einen Lösungsvorschlag. Ein so wird es wenn wir so weitermachen in der Zukunft sein – so könnte es aussehen, wenn wir unsere Politik ändern.

Grandios tiefgründig und ich werden noch einige Abende darüber nachdenken.