Rezension

Die Protagonistin konnte mich nicht überzeugen

Schmetterling aus Staub - Anna Palm

Schmetterling aus Staub
von Anna Palm

Bewertet mit 2.5 Sternen

Deutschland im Jahr 2222: Durch eine Infektion, die den Großteil der Bevölkerung das Leben gekostet hat, ist aus Deutschland Alemania geworden, welches vom Diktator Caesar beherrscht wird. Die Alemanier sind in vier Kategorien eingeteilt: Macht, Ehrgeiz, Harmonie und Risiko. Durch die „Selektion“ im Alter von acht Jahren werden die Kinder ja nach ihren Vorlieben und Charaktereigenschaften aufgeteilt und von ihren Eltern getrennt, falls diese in einer anderen Kategorie sind. Alle leben in ihrer eigenen Stadt, ihre Nahrung ist auf ihre Eigenschaften abgestimmt und manipuliert diese auch. Jede Gruppe darf nur bestimmt Berufe ausüben bzw. Tätigkeiten ausleben. Mika lebt in Seelenheide, der Stadt der Harmoniemenschen. Um bei ihren Eltern zu bleiben, hat sie bei der Selektion etwas geschummelt. Sie liebt zwar die Harmonie, fühlt sich aber auch von Eigenschaften angezogen, die den Risikos zugeordnet werden. Die Risikomenschen werden als Verbrecher dargestellt, dürfen keine Kinder haben und leben unter erbärmlichen Umständen. Weil sie Neues ausprobieren und nach Freiheit streben.

Ziemlich schnell wird einem als Leser also klar, welchen Zweck die Selektion hat. Mika wird aus ihrem beschaulichen Leben herausgerissen, als sie Aaron kennenlernt. Ein Risiko, der geflüchtet ist und plant, den Dikator zu beseitigen.

Fazit:

Das Buch hat ein tolles Cover und außerdem eine samtige Oberfläche, es war immer ein Genuss, es in der Hand zu halten.

Positiv fand ich, die Idee mit der Trennung der Charaktereigenschaften, der spezifischen Nahrung und dass die Handlung in Deutschland spielt. Der Spannungsbogen sinkt nicht ab und sprachlich hat mir der Roman ebenfalls gut gefallen.

Die Botschaft des Romans, nämlich, dass jeder Mensch sich nicht auf eine oder zwei Charaktereigenschaften reduzieren lässt, Neues ausprobieren will und sich auch im Laufe seines Lebens ändern kann, war gut gewählt und verständlich.

Jedoch konnte ich mich meistens nicht mit der Protagonistin Mika identifizieren.  Auch wenn sie eine Entwicklung im Laufe der Handlung durchmacht, war mir Mika oft zu passiv, zu verträumt und zu weltfremd in einer Lage, in der es ums Überleben ging. Könnte sein, dass das an meinem nicht mehr ganz so jugendlichen Alter liegt. Jedenfalls konnte sie mich absolut nicht überzeugen. Auch die Art und Weise wie der Diktator beseitigt wurde fand ich zu schwach.

Dennoch wird es definitv nicht das letzte Buch sein, was ich von der jungen Autorin Anna Palm lesen werde. Ich bin gespannt, welche tollen Geschichten sie sich in Zukunft für ihre Leser ausdenken wird.