Rezension

Die Totgesagten

Die Totgesagten - Camilla Läckberg

Die Totgesagten
von Camilla Läckberg

Bewertet mit 4 Sternen

In diesem Roman existieren viele verschiedene Schauplätze nebeneinander.
Da ist zum Einen natürlich die Polizeidienststelle von Tanum. Weiter geht es mit dem Privatleben von Kommissar Patrik Hedström, der kurz vor der Hochzeit steht und dessen Schwägerin in spe Depressionen hat. Auch die neue Kollegin Hanna Kruse scheint private Probleme zu haben. Dagegen hat sich Polizeichef Bertil Mellberg gerade Hals über Kopf verliebt. Schließlich hat auch noch die Reality-Show „Raus aus Tanum“ in dem kleinen Ort Einzug gehalten.
Gleich zu Beginn werden Patrick und seine neue Kollegin Hanna zu einem Verkehrsunfall gerufen, bei dem eine Frau ums Leben gekommen ist. Die Tote ist Marit, die mit ihrer Lebensgefährtin Streit gehabt hat. Schnell vermuten die Polizisten, dass es sich nicht um einen Unfall, sondern um Mord handelt, da die Tote Fesselspuren aufweist, außerdem Kleberreste um den Mund und mehr als 6 Promille Alkohol im Blut (und in der Lunge) hat, obwohl sie Antialkoholikerin ist. Bald darauf wird ein Mädchen aus der Show ermordet aufgefunden. Die Beamten haben alle Hände voll zu tun. Langsam erinnert Patrik sich an einen zurückliegenden Fall in einer anderen Stadt, von dem er vor Jahren auf einem Kongress gehört hat. Er nimmt mit der dortigen Polizei Verbindung auf und stellt fest, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben. Nach und nach fügen sich immer mehr Puzzlestückchen zusammen bis zum bitteren Ende.
Das ist ein richtig schöner Kriminalfall, in dem alles logisch aufgebaut ist und sich absolut spannend und unvorhersehbar entwickelt.
Gestört hat mich allerdings, dass die Informationen, die die Polizei bekommt, nicht immer gleich an den Leser weitergegeben werden, sondern dann ein Sprung an einen anderen Schauplatz erfolgt. Da das Buch keine Kapiteleinteilung hat, sondern nur in verschiedene Abschnitte gegliedert ist, ist es manchmal schwer zu erkennen, dass das Nachfolgende wieder von einer anderen Situation handelt, vor allem, wenn das Neue auf einer neuen Seite beginnt.
Dies war mein erster Läckberg, das heißt, ich habe die ersten drei Bände dieser Reihe nicht gelesen. Leider hatte ich öfter das Gefühl, dass mir dadurch Informationen für das Verständnis der Charaktere gefehlt haben. Etwas seltsam schien mir, dass die depressive Anna, die sich nicht um ihre Kinder kümmert, sondern nur den ganzen Tag im Bett verbringt, nur mal kurz mit Dan spazieren gehen muss, und schon kommt sie aus dem Lachen nicht mehr raus. Aber das ist ja wirklich nur eine Kleinigkeit.
Fazit: ein spannendes Buch, das man allen Fans des nordischen Krimis bedenkenlos empfehlen kann. Jedoch würde ich dazu raten, zuerst die Vorgängerbücher zu lesen.