Rezension

Die Welt der Botanisten

Greenwild – Die Jagd nach dem Wunderlicht -

Greenwild – Die Jagd nach dem Wunderlicht
von Pari Thomson

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Als Daisy dem Pusteblumen-Wunderlicht durch den Londoner Bo­ta­ni­schen Gar­ten folgt, stol­pert sie in eine andere Welt: Green­wild. Ein ge­hei­mer Gar­ten, wie ihn sich Daisy nie­mals hätte er­träu­men kön­nen. Hier gibt es Speise­kam­mer-Bäume und Pflan­zen, die Wün­sche er­fül­len oder – wie die Geis­ter­mot­ten-Orchi­dee – gro­ßes Un­heil an­rich­ten kön­nen.

Eine Gilde von jungen Botanistinnen und Botanisten pflegt und be­schützt die wun­der­samen Ge­wächse. War ihre Mut­ter etwa eine von ihnen? Wa­rum sonst hat sie Daisy das Puste­blu­men-Wun­der­licht hin­ter­las­sen, ehe sie spur­los ver­schwand? Da wird plötz­lich das Wun­der­licht ge­stoh­len. Daisy muss es um jeden Preis zu­rück­be­kom­men! Denn es ist nicht nur ihre ein­zige Mög­lich­keit, ihre Mut­ter wie­der­zu­fin­den ‒ mit dem Wun­der­licht kann sich auch jeder Zu­tritt zur ma­gi­schen Pflan­zen­welt ver­schaf­fen. Green­wild ist in Ge­fahr!

 

Rezension:

Als Daisy 3 war, starb ihr Vater. Seitdem zieht sie mit ihrer Mut­ter, einer be­kann­ten Jour­na­lis­tin durch die Welt. Eine regu­läre Schule hat sie nie be­sucht. Als sie 11 ist, hält ihre Mut­ter eine ihrer Recher­che­rei­sen je­doch als zu ge­fähr­lich für ihre Toch­ter. Daisy muss für ein paar Wochen ins Inter­nat. Doch wäh­rend der Reise ver­schwin­det ihre Mut­ter spur­los. Nach­dem sie ein Ge­spräch be­lauscht hat, ent­schließt sich Daisy ab­zu­hauen. Das Puste­blu­men-Wun­der­licht, das sie von ihrer Mut­ter er­hal­ten hatte, führt sie auf ihrer Flucht zu einem Por­tal, und plötz­lich fin­det sich das Mäd­chen in einer frem­den Welt wie­der.

Wie sich unschwer erkennen lässt, handelt es sich bei Pari Thom­sons Tri­logie-Auf­takt um eine Urban Fan­tasy mit einer Wel­ten­reise. Ob­wohl die Prota­gonis­tin erst 11 Jahre alt ist, würde ich das Buch von sei­nem Cha­rak­ter her eher als Jugend- statt als Kin­der­buch be­zeich­nen. In der Paral­lel­welt na­mens Green­wild er­fährt die junge Prota­gonis­tin eini­ges über sich selbst und ihre Eltern, was ihr bis­her nicht be­kannt war. Natür­lich fin­det sie auch gleich­alt­rige Freunde, mit denen sie ver­sucht, so­wohl ihre ver­schwun­dene Mut­ter als auch das Leben in Green­wild zu ret­ten. Dabei war­ten einige Über­raschungen auf die Mit­glie­der des Fünf-Uhr-Clubs.

Das Magiesystem dieser Welt ist vorrangig auf Pflanzen aus­ge­rich­tet und unter­schei­det sich so von vie­len ähn­lich an­ge­leg­ten Urban-Fan­tasy-Wel­ten. Im Gegen­satz zu vie­len ande­ren Ge­schich­ten mit Prota­gonis­ten die­ser Alters­gruppe spielt die Schule hier nur eine Neben­rolle, auch wenn Daisy in ihrer neuen Um­ge­bung eine solche be­suchen muss. Andere Ele­mente kom­men dem Genre-er­fah­renen Leser je­doch be­kannt vor, bei­spiels­weise dass die Kids man­che An­ge­legen­hei­ten heim­lich selbst in An­griff neh­men, weil ihnen die Er­wach­senen zu lahm zu rea­gieren schei­nen. Einen aus­ge­spro­chenen Cliff­hanger gibt es am Ende nicht, ob­wohl eine An­kün­di­gung am Ende die Er­war­tung weckt, dass eine schlechte Nach­richt sich even­tuell doch als falsch er­wei­sen könnte.

Die Autorin erzählt Daisys Abenteuer aus Erzählersicht. Im Text fällt auf, dass ein Mäd­chen, das den Spitz­namen „Prof“ trägt, an man­chen Stel­len als „die Pro­fes­sorin“ be­zeich­net wird. Ich weiß zwar nicht, wie das im eng­lischen Ori­gi­nal for­mu­liert wurde, doch ver­mute ich hier eine nicht ganz ge­lungene Über­set­zung. Er­gänzt wird das Werk von einer An­zahl Illus­trati­onen von Elisa Paga­nelli.

 

Fazit:

Dieses junge Urban-Fantasy-Weltenreise-Abenteuer schafft es, eine ganz eigene Welt zu schaf­fen, die es von allem, was ich kenne, ab­hebt.

 

Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog

Dem Eisenacher Rezi-Center kann man auch auf Facebook folgen.