Rezension

Dieses Buch lies mich nicht kalt zurück

Hope - Peer Martin

Hope
von Peer Martin

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung zum Jugendbuch:

Hope 

Es gibt kein zurück. Du kommst an. Oder du stirbst.

TRIGGERWARNUNG!!!

 

Inhalt in meinen Worten:

Dieses Buch berichtet von einer Reise, die aber nicht so leicht und vor allem auch nicht so im Konform steht, wie es manch andere Reise tun wird. Es ist eine Reise zu den Abgründen der Menschheit, inklusive in grauenvolle Momente, wo es um Leben und Tod gehen wird. Es geht darum, das eine Flucht alles andere als leicht ist und das wer den Weg auf sich nimmt, um in ein anderes, vermeintlich besseres Land flieht, mit mehr Kämpfen zu rechnen hat, als es auf den ersten Blick aussieht, denn ob du ankommst, das steht auf einem ganz anderen Blatt.

Achtung, wer schwache Nerven hat, sollte vorsichtig und mit Bedacht dieses Buch lesen und bereit sein, sich selbst zu hinterfragen und im besten Fall umdenken zu wollen lernen.

 

Wie ich das Gelesene empfinde:

Ich weiß gar nicht so recht wie ich das mit den Punkten bzw Sternenvergabe machen soll. Denn einerseits wollte ich das Buch nicht nur einmal abbrechen, ich wollte es mehrfach abbrechen, musste Pausen einlegen, musste mich bewusst ablenken und manchen Schmerz den ich im Buch las auch dort stehen lassen, was mir absolut nicht immer gelang, und genau das ist auch so gewollt. Das Buch will nachgehen, wachrütteln, aufrütteln, weh tun und unter den Fingernägeln die Nadeln ansetzen, damit der Mensch der dieses Buch liest auch nachvollziehen kann, was mit dieser Welt los ist.

Genau das hat mir dann auch den Ansporn gegeben weiter zu lesen, mich anrühren zu lassen, mich gegen jedes ungute Gefühl aufzulehnen, und weiter zu lesen. Dafür blockierte das Buch mich ein klein wenig auch im Lesefluss, aber dafür dachte ich viel mehr nach, als es bei anderen Büchern der Fall ist.

 

Aufbau des Buches:

Zu erst einmal findet ihr die Kapitelzahl, davon steht rechts dann welche Bilder ihr in der Googlesuche eingeben dürft, damit ihr das seht was unsere zwei Flüchtlinge sehen. Dann geht es im Kapitel darum was Hope und ihr „Retter“ erleben und wie sie weiter ziehen müssen, was ihnen auffällt und wie manche Menschen mit anderen Menschen umgehen. Das ist nicht immer Zuckerschlecken, das ist manchmal wie ein Schwert, das im Schnee steckt, mit voller Blut auf der Spitze und wenn ein Wolf kommt, der das Blut riecht und denkt da ist ein Beutetier, die Zunge ansetzt und sich letztlich selbst tötet, indem er sich die Zunge aufreißt an diesem Schwert. Man merkt erst am Ende des Kapitels was das Kapitel mit einem machte. Am Ende des Kapitels gibt es Fakten, Daten, Hoffnungen und Verluste über ein Land zu lesen. Wusstet ihr z.B. das es nicht nur den Co² Fußabdruck gibt, sondern auch einen Wasserfußabdruck? Das erfahrt ihr unter anderem in diesem Buch.

Dann geht es im nächsten Kapitel weiter mit der Reise.

 

Charaktere: Spoiler!

Es geht primär um Matthi und Hope. Darum wie die Beiden sich finden, gemeinsam einen Weg gehen und wie Hope ihre Geschichte erzählt, aber nicht nur das es geht darum das Matthi lernt Verantwortung zu übernehmen, Erwachsen zu werden und dabei festzustellen, er hat Verantwortung für die Welt, auf der er und wir alle Leben, auch wenn das auf der heimischen Couch gar nicht schwer alles aussieht. Hope hat es mir am meisten angetan, sie ist schließlich auch ein bisschen mehr der Hauptcharakter. Am meisten hat es mich zerrissen als ich ihre Beschneidung und wie diese von statten ging, lesen musste. Wie Matthi einen Menschen erschießen musste, und wie sie letztlich fliehen mussten, das sind aber für mich noch nicht einmal die heftigsten und schwersten Momente gewesen. Sondern auch als ich mich verabschieden musste, wie manche liebgewonnenen Reisegefährten ihren Weg gehen mussten, gerade am Ende hat es mich tierisch zerrissen deswegen und ich war fast so weit das Buch in die Ecke an die Wand zu werfen und erst einmal eine Runde zu heulen, das schafft wahrlich nicht jedes Buch.

 

Spoilerende

 

Zitat:

Seite 29: Er hat gesagt, Bücher sind keine Lügen, sie geben der Wahrheit nur Beine, damit sie zu den Menschen kommen kann

 

Gefühl:

Das Buch lässt mich absolut nicht kalt zurück, im Gegenteil, ich denke gerade mehr und intensiver über die Welt und die Dinge die ich tue nach als davor. Überhaupt ist es spannend von Ländern zu lesen, die ich so nicht kenne, und vor allem auch einfach mal weg vom Tourismusplatz, der eh immer geschönt ist, sondern in das ungeschönte Leben gewisser Menschen und Banden zu tauchen, das hat mich fasziniert und zugleich zum Teil ziemlich traurig gemacht.

 

Empfehlung:

Dieses Buch würde ich persönlich erst ab 16 Jahren empfehlen, weil es doch ziemlich gruselig, grausam und voller Blutmomente steckt. Ich glaub ich hab noch nie ein Buch gelesen wo so viel Blut, Tod, Missbrauch geschehen ist, als in diesem Buch. Es ist deswegen eher für ältere Leser gedacht in jungen Jahren. Andererseits sollte genau dieses Buch auch zur Klassenlektüre werden, denn dieses Buch schafft es, auf eigene Art zu entdecken – natürlich nur im Kopf – was auf der Welt alles passiert. Wie grausam die Welt sein kann und vor allem wir Menschen.

 

Bewertung:

Hier tue ich mir extrem schwer das Buch wirklich fair zu behandeln.

Ich würde einerseits gerne nur drei Sterne geben, weil die Gewalt und die Trigger die mir begegnet sind extrem hart waren. Andererseits würde ich gerne fünf Sterne geben, denn das Buch rüttelt auf, die Geschichte geht extrem an mein Herz, vor allem die Freundschaft die Hope zum Retter aufbaut, und wie sehr das Buch einfach allgemein spricht. Deswegen werde ich auch fünf Sterne geben, denn vier kommen hier auch nicht gerecht mir vor. Sondern fünf. Und ich hoffe sehr das andere auch durch dieses Buch wach gerüttelt werden.