Rezension

Dramatik, Gruselig, Spannung bis zum Ende ... anders als erwartet

Der Rebell
von Tanja Meurer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der 16-jährige Oliver und seine jüngeren Brüder Christian und Michael überleben die schlimmste Nacht ihres Lebens. Ihr Vater ermordet Mutter und weitere Geschwister. Das Motiv scheint auf der Hand zu liegen: Untreue. Doch Oliver und seine Brüder wollen nicht daran glauben, insbesondere als auf Christian ein Anschlag verübt wird. Fassungslos über die Tat und die Inaktivität der Polizei, suchen sie auf eigene Faust nach der Wahrheit und stoßen auf einen unheimlichen Gegner. Lediglich der unerfahrene Kommissar Daniel Kuhn steht ihnen bei. Zur selben Zeit werden mehrere Tote im Haus des einzigen noch lebenden Verwandten entdeckt. Die Leichen liegen bereits seit 70 Jahre dort. Die Fälle scheinen nichts miteinander zu tun zu haben, aber Olivers Neugier ist unstillbar. Er glaubt nicht an Zufälle und findet die Gemeinsamkeiten in beiden Fällen. Doch ihre Gegner scheinen nicht unter den Lebenden zu weilen.

Details zum Buch

Erschienen: Aug. 2013

Seiten: 519

Handlungsort: Wiesbaden

Verlag: bookshouse

ISBNs:

9789963722501 (P-Book)
9789963722525 (.pdf)
9789963722532 (.epub)
9789963722518 (.mobi)
9789963722549 (.prc)

 

 

Weil ich nun unbedingt wissen wollte wie es weitergeht habe ich mir Band 2 – Der Rebell vom Bookshouse – Verlag als Rezensionsexemplar geholt. Vielen Dank dafür

Zum Cover kann ich eigentlich nichts sagen, weil es mir in diesem Fall wirklich und ausschließlich um den Text ging. Da hätte das Buch auch gar kein Cover haben können, ich hätte es mir trotzdem geholt!

Es ging gleich ab der 1 Seite wieder spannungsgeladen los. Aber diesmal stehen nicht wie im 1. Band Camilla und Christopher als Hauptprotagonisten zur Verfügung, sondern der 16 – jährige Oliver und seine beiden Geschwister Michael und Christian. 

Ein schreckliches Drama hat sich vor ihren Augen abgespielt, ihr kleiner Bruder Marc, ihre kleine Schwester Elli und auch ihre Mutter wurden brutal ermordet und das alles vor den Augen von Oliver. Er hat es nur noch geschafft seine beiden Brüder zu retten.
Der Täter wurde verhaftet. Doch es drängt die Frage: Ist es wirklich der Täter? Hat er aus freien Stücken gehandelt?
Olli ist nach den grauenvollen Erlebnissen traumatisiert und zieht sich zurück, aber auch von den körperlichen Verletzungen muss er sich erholen.
Dann muss er auch noch verarbeiten, das er Dinge wahrnimmt, die sonst keiner sieht … Wie soll er darüber reden ohne gleich eingewiesen zu werden? Und gleichzeitig macht ihn die Sorge, um seine zwei kleinen Brüder fertig, denn dort wo sie jetzt sind, will er sie besser nicht aufgehoben wissen.
Er hat Glück, das ihm einige Polizisten zur Seite stehen, die auch schon Erfahrung mit dem Übersinnlichen und Abstrakten gemacht haben.

In diesem Band geht es in eine total andere Richtung als bei Glasseelen. Wo man bei Glasseelen fassbare Dinge zum Nachdenken serviert bekommen hat, geht es hier bei Der Rebell doch arg in die nebulöse Dimension, dieses Unfassbare, schwarzer Nebel, der sich manifestiert. Diese Geschichte wird dominiert von Düsternis, Zweifel, Verstrickungen der Familiengeschichte, die zurück bis in die Zeit der Anfänge des 2. Weltkrieges reicht. 
Einzige Lichtblick ist die Entwicklung der Beziehung zwischen Oliver und Daniel. Normalerweise mag ich solche Geschichten nicht lesen, nicht weil ich es nicht toleriere, sondern weil ich damit einfach nichts anfangen kann. Aber Tanja Meurer hat diese entstehende Beziehung so geschrieben, das selbst ich etwas damit anfangen konnte, wunderbar ausgedrückte Emotionen, Wortspiele der besonderen Art lockern öfter sogar auf. 

Eine nicht ganz unwichtige Nebenrolle in dieser mysteriösen Geschichte sind Camilla und Christopher, aber auch andere Bekannte treffen wir wieder.

Wieder ist ein Thriller entstanden in dem wir das Drama antreffen,die Realität wird nahezu verwischt mit dem mysteriösen Geschehen. Auch als Kriminologen können wir uns üben. Diese Verstrickungen, ungeahnte Wendungen, Undurchsichtigkeit mit klitzekleine Hinweisen gespickt und immer wieder dieser Spannungsaufbau mit Gruseleffekt ist einzigartig. 

Zum Glück wurden diese Momente doch ab und an von der ruhigeren langwierigen Ermittlungsarbeit unterbrochen, sonst hätte ich bestimmt noch abgenagte Fingernägel, Kreislaufkollaps oder ähnliches davon getragen. 
Definitiv nichts für schwache Nerven!!!
Und dann ... plötzlich als man denkt, nun muss doch mal langsam der Spannungsabbau kommen, die Verstrickungen aufgeklärt werden und die Geheimnisse komplett geklärt werden usw. Da steht dann doch glatt … Ende!!!!
Nun möchte ich aber wissen wie es mit Oliver, Daniel, Christian und Michael und den anderen weitergeht. Also werde ich Band 3 auch lesen!!! 

Fazit: Diese Geschichte spannungsgeladen bis zum Schluss, Gruselfaktor ohne Ende, absolut gut durchdachte Story. Noch mysteriöser als der Vorgänger und auch unabhängig davon zu lesen. Und man sollte auf alle Fälle starke Nerven besitzen! Vom Open End sollte man sich auch nicht abschrecken lassen.