Rezension

Düsteres Szenario

Küstenwahn -

Küstenwahn
von Sebastian Dobitsch

Bewertet mit 5 Sternen

Kann eine Insel Leute verrückt machen? Der hochverschuldete Privatdetektiv Liam Hopkins erhält den Auftrag, auf der schottischen Insel Widow Peak nach drei vermissten Menschen zu suchen. Sein Gläubiger fürchtet, dass Liam verschwindet und schickt die Geldeintreiberin Sonya mit. Beiden gefällt dies nicht, sie müssen jedoch zusammenarbeiten, da es auch für sie gefährlich wird.

Sebastian Dobitsch, Jahrgang 1993, entdeckte bereits in seiner Jugend die Leidenschaft fürs Schreiben. Bisher hat er drei Romane veröffentlicht. 2017 erschien sein Debüt-Thriller „Stunde Null“, 2019 „Lost Life“ und 2022 „Lügentod“.

Schon das düstere Cover mit der tosenden See und dem großen Gebäude weist auf den Inhalt. Düster geht es weiter. Sebastian Dobitsch gelingt es gut, ein gruseliges Szenario entstehen zu lassen. Die düstere Atmosphäre wird sehr bildhaft beschrieben, so dass ich mir alles (zu) gut vorstellen konnte.

Die beiden Protagonisten sind bei ihrem ersten Auftreten wenig sympathisch. Auch diese Szene ist bildhaft beschrieben. Liam und Sonya haben ihre Geheimnisse, die sie sorgfältig von der Außenwelt verbergen. Doch es ist nicht alles so, wie es scheint. Das gilt auch für die Bewohner der Insel, sowohl für den Direktor und die Mitarbeiter in der Psychiatrischen Klinik als auch für die Patienten. Auch ein Leuchtturmwärter und ein Geistlicher spielen eine Rolle. Wem kann das Ermittler-Duo noch vertrauen? Das bleibt lange Zeit unklar, löst sich jedoch am Schluss nachvollziehbar und durchdacht auf.

Thrillerfans mit schwachen Nerven sollten diesen Thriller nicht am Abend lesen, es könnte den Schlaf kosten. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Fazit: ein düsterer, ein gruseliger und lesenswerter Psychothriller.