Rezension

dunkel, dunkler, Rom

Die Stadt der Lebenden -

Die Stadt der Lebenden
von Nicola Lagioia

Bewertet mit 3 Sternen

Rom von seiner dunklen Seite. Willkommen in "Die Stadt der Lebenden" von Nicola Lagioia. Es ist die Rekonstruktion eines Ereignisses, einer abscheulichen Tat. "In einer Wohnung  (…) wurde ein dreiundzwanziger Junge nach stundenlanger Folter umgebracht. Für das Verbrechen gibt es augenscheinlich kein Motiv. " [16]

Das Buch ist fast schon eher eine Reportage als ein Roman. Dementsprechend, und natürlich auch der wahren Geschichte geschuldet, lässt sich das Werk nicht ganz so schnell lesen. Die Charaktere wirken alle sehr distanziert. Eine Bindung zu den vorkommenden Personen kann man nicht aufbauen. In Anbetracht des Verbrechens und der Aufarbeitung dessen, ist es eigentlich sehr gut, dass die Lesenden Abstand halten.

Mich konnte der Roman nicht ganz packen, da sich die Handlung für meinen Geschmack nur sehr langsam entfaltet. Der Autor Nicola Lagioia hat eine sehr gute Dokumentationsarbeit geleistet, ordentlich recherchiert und liefert einen anspruchsvollen Roman. Jedoch hatte ich mir mehr Tempo erhofft. Auch hätte das Ganze lebendiger sein dürfen.