Rezension

Dunkler Lesestoff

Das dunkle Haus - Åke Edwardson

Das dunkle Haus
von Åke Edwardson

Bewertet mit 2.5 Sternen

Mit Ake Edwardsons dunklem Haus hatte ich so meine Schwierigkeiten. Ich kam in die Handlung dieses atmosphärisch typischen Skandinavienkrimis nicht hinein und hatte stets das Gefühl etwas Wichtiges verpasst oder überlesen zu haben. Außer Kommissar Winter konnte ich die Protagonisten, von denen in Form von Familie, Tatverdächtigen und Kollegen, reichlich vorhanden waren, keinen so recht vom anderen auf Anhieb voneinander unterscheiden. Winters Gedankenflüsse ohne Punkt und Komma sowie die Handlungs- und Personensprünge waren zu abrupt und erschwerten es massiv, den roten Faden in diesem komplexen Mordfall an einer Mutter und zwei Kindern, zu behalten.
Nach etlichen Kapiteln dachte ich, mich endlich eingelesen zu haben, aber genau durch diese Brüche, wurde mein Lesefluss erheblich gestört, was mir den Spaß an der Krimiidee mehrmals gehörig vermasselte.
Ake Edwardson führt uns gründlich aufs Glatteis und wenn man meint, den Täter ermittelt zu haben, ändert sich die Perspektive plötzlich. Gut gemacht, aber aufgrund des eigenwillig verwirrenden Schreibstils nicht gut überbracht. Die Verhörmethoden kennzeichnen sich durch 2-3 Wortsätze und führen eher zu Provokationen des Verdächtigen und Lesers, als zur Aufklärung und Unterhaltung. Halt auch eigenwillig und nur etwas für eingefleischte, unerschütterliche Winterfans. Das dunkle Haus ist mein zweiter Edwardson, der meinen Geschmack leider nicht so wie erhofft getroffen hat. Ein eher anstrengendes Lesevergnügen mit wenig Belohnung.